Jörg Nießen und seine Erfahrungen Wahre Geschichten von Rettern

BAD NEUENAHR · Als "echter Rheinländer" mit großem Talent zum Fabulieren zog Jörg Nießen sein Publikum in seinen Bann und brachte die Fußballfans zum Lachen. Als Zivildienstleistender war er zum Rettungsdienst gekommen und hatte sich dann für den Beruf eines Feuerwehrmanns in Köln entschieden.

 Las als Gast der Feuerwehr: Jörg Nießen.

Las als Gast der Feuerwehr: Jörg Nießen.

Foto: Martin Gausmann

Beste Stimmung im Feuerwehrhaus an der Heerstraße in Bad Neuenahr. Nach dem Sieg der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Viertelfinale in Rio gab's dort nur fröhliche Gesichter. Und in der kurzen Pause zwischen dem Abpfiff des Fußballspiels, das eine große Fan-Gemeinde auf der Leinwand verfolgt hatte, boten die Kameraden Würstchen und kalte Getränke zur Stärkung an.

Mit schwarz-rot-goldenen Hüten, Girlanden, Ketten, Haarbändern hatten sich die Fußballfans geschmückt. Dabei auch Bestsellerautor Jörg Nießen, den der Sieg der Deutschen doppelt freute: erst einmal als Fußball-Sympathisant, dann aber auch, weil anschließend seine Lesung am selben Ort beginnen sollte.

"Ich bin erleichtert, hätten wir das Spiel verloren, wäre das keine gute Ausgangsstimmung für meine Lesung", sagte er. Doppelt froh über den "guten Zufall" war auch Löschzugführer Richard Lindner. Schon vor Monaten, als noch niemand ans Viertelfinale dachte, hatten die Bad Neuenahrer Kameraden den Kölner Berufsfeuerwehrmann zur Autorenlesung eingeladen. Das fröhlich entspannte Fußballpublikum bescherte ihm nun ein volles Haus. Denn es blieb zur Lesung, und nach und nach kamen immer mehr Zuhörer.

Als "echter Rheinländer" mit großem Talent zum Fabulieren zog Jörg Nießen sein Publikum in seinen Bann und brachte die Fußballfans zum Lachen. Als Zivildienstleistender war er zum Rettungsdienst gekommen und hatte sich dann für den Beruf eines Feuerwehrmanns in Köln entschieden.

Zum Schreiben brachte ihn schließlich seine Freundin, der er immer wieder teils kuriose Geschichten aus seinem Alltag erzählt hatte. Und so wurde das Schreiben zum Hobby. Mit dem Schwarzkopf & Schwarzkopf-Verlag in Berlin fand Nießen einen Verleger, und so wurden die Bücher mit seinen Kurzgeschichten schnell zu Selbstläufern und Bestsellern.

Schon die Titel sprechen für sich: "Schauen Sie sich mal diese Sauerei an - 20 wahre Geschichten von Lebensrettern" und "Die Sauerei geht weiter".

Nießen beweist darin eine hervorragende Beobachtungsgabe und Spaß an zündenden Formulierungen. Wenn er erzählt, bleibt er nicht allein bei dem Geschehenen, sondern sieht sich in der Umgebung um, macht sich so seine Gedanken, bringt die Sache in einen Zusammenhang und auf den Punkt. Ganz nebenbei erfährt der Leser/Zuhörer noch eine Menge über das Gefüge der Berufsfeuerwehr und die Befindlichkeit mancher Kameraden.

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