Ahr-Thermen Steuerzahlerbund warnt Bad Neuenahr

BAD NEUENAHR · Nun schaltet sich der Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz in die Debatte um die Zukunft der Bad Neuenahrer Ahr-Thermen ein.

"Die Ahr-Thermen sind ein feuchtes Millionengrab. Bad Neuenahr täte daher gut daran, sich trotz des angedrohten Abrisses nicht zu einem Kauf nötigen zu lassen", schrieb der Geschäftsführer des als eingetragener Verein firmierenden Steuerzahlerbundes, René Quante, den Entscheidungsträgern der Kreisstadt ins Stammbuch.

Betriebswirtschaftlich betrachtet wären die Ahr-Thermen "wegen des hohen Betriebsdefizits und nötigen Sanierungsmaßnahmen selbst geschenkt immer noch zu teuer", so die Wächter über die Verwendung von Steuergeldern. "Und angesichts eines in 2014 angepeilten Schuldenberges von rund 30 Millionen Euro wäre ein Kauf auch nicht im Sinne der notwendigen Haushaltskonsolidierung", hieß es in der Mitteilung des Bundes der Steuerzahler.

[kein Linktext vorhanden]Wenn sich ein privater Investor finden ließe, der die Ahr-Thermen kaufe und betreibe, so wäre das nach Auffassung von Quante "natürlich ein perfekter Ausweg". Die Ahrtal-Werke, die sich mehrheitlich in der Hand der Stadt befinden, rechne er als Investor oder Betreiber jedoch nicht dazu. Quante: "Im Ergebnis wäre es ähnlich wie ein direkter Kauf durch Bad Neuenahr selbst. Der Unterschied wäre in erster Linie nur Haushaltskosmetik."

Seit dem 1. Januar sind die Ahr-Thermen bekanntlich geschlossen. Die Stadt verhandelt derzeit mit dem Eigentümer, der Kur AG, über einen Kauf. Auch die Ahrtal-Werke, die zu 51 Prozent der Stadt und zu 49 Prozent den Stadtwerken Schwäbisch-Hall gehören, werden als Käufer gehandelt. Zuletzt wiesen die Thermen ein Jahresdefizit von 800.000 Euro aus.

Addiert man die bei einem Kauf (die AGBN wollte im vergangenen Jahr rund vier Millionen Euro haben) anfallenden Kreditkosten sowie ebenfalls per Kredit zu finanzierende Sanierungskosten - die Rede ist von fünf Millionen Euro -, so dürften sich die jährlichen Gesamtbelastungen auf geschätzte 1,2 Millionen Euro belaufen.

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