Tourismus-Abgabe Stadt rechnet mit 200.000-Euro-Einnahme

KREISSTADT · Die Hoteliers der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler sind bereit, sich an den Kosten für die Pflege und Verbesserung der Fremdenverkehrsinfrastruktur zu beteiligen. In der jüngsten Versammlung der Mitglieder des Ahrtal-Tourismus gab es keinen Widerstand gegen die Pläne, eine vom Gast zu zahlende und über die Hotellerie abzuwickelnde Touristenabgabe einzuführen.

 Gut besucht war die Mitgliederversammlung des Ahrtal-Tourismus im Bad Neuenahrer Dorint-Hotel. Hauptthema des Abends war die Finanzierung des Fremdenverkehrs. Dazu wird es im nächsten Jahr eine Tourismus-Abgabe geben.

Gut besucht war die Mitgliederversammlung des Ahrtal-Tourismus im Bad Neuenahrer Dorint-Hotel. Hauptthema des Abends war die Finanzierung des Fremdenverkehrs. Dazu wird es im nächsten Jahr eine Tourismus-Abgabe geben.

Foto: Martin Gausmann

Zunächst allerdings nur für ein Jahr. Der Ertrag fließt der Stadt zu. Gerechnet wird dort mit einer Jahreseinnahme von 200.000 Euro. Im Gegenzug wird die Stadt weiterhin 554.000 Euro jährlich als Zuschuss an den Ahrtal-Tourismus überweisen.

Die Tourismus-Abgabe soll einen Euro pro Gast und Übernachtung betragen. Sie wird mit kleinen "Vergünstigungen" verbunden sein, wie beispielsweise einem einmaligen kostenfreien Eintritt in den Kurpark. In der gut besuchten Mitgliederversammlung der Ahr-Touristiker wurde dies als "etwas mickrig" bezeichnet. Ahrtal-Tourismuschef Magnus Fiedler versprach, über weitere "Bonbons" für den Gast zu verhandeln. So sei vielleicht auch ein vergünstigter Eintritt in die Ahr-Thermen denkbar.

Apropos Ahr-Thermen. Diese wichtige Einrichtung im Kur- und Heilbadgefüge lasse sich trotz aller Bemühungen rein privatwirtschaftlich nicht kostendeckend betreiben, führte Kurdirektor Gerd Zimmermann aus. Zwischen 400 und 800 Badegäste kämen täglich in die Thermen. Dennoch ergebe sich ein hoher Zuschussbedarf.

"Die finanzielle Beteiligung an den gemeinsam für unverzichtbar definierten Aufgaben des Kurbetriebes all derjenigen, die direkt oder indirekt von der Infrastruktur des Heilbades profitieren, wird unabdingbar sein", führte Zimmermann in seiner Eigenschaft als Vorstand der Kur AG aus. Die Aktiengesellschaft müsse sich auf neue wirtschaftliche Rahmenbedingungen einstellen und sich "mit einer zukunftsfähigen Struktur auf die neuen Gegebenheiten ausrichten".

Durch den erfolgten Verkauf von Liegenschaften an die Kreisstadt sei die Kur AG zunächst finanziell stabilisiert und habe so den zeitlichen Spielraum "zur unbedingt erforderlichen Umstrukturierung des Unternehmens erhalten".

Bekanntlich hat die Stadt für rund fünf Millionen Euro Grundstücke und Gebäude von der in Schieflage geratenen Kur AG gekauft, nicht zuletzt auch, um den "Bad"-Titel nicht zu gefährden, der aberkannt werden könnte, wenn Kur- und Heilmittel nicht mehr so angeboten werden können, wie dies von einer Badestadt verlangt werden muss.

Bürgermeister Guido Orthen stellte klar, das hohe Niveau der Tourismusstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler sei dem Engagement und Beitrag vieler Akteure geschuldet. Er sei sich der Bedeutung des Tourismus als Wirtschaftsfaktor sehr bewusst.

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