Ahr-Thermen Stadt lehnte Pacht ab

BAD NEUENAHR · Die Aktiengesellschaft Bad Neuenahr (AGBN/ "Kur AG") hat der Kreisstadt bereits Ende November den Entwurf eines Pachtvertrages über die Ahr-Thermen vorgelegt. Der Entwurf liegt dem General-Anzeiger vor.

Danach bot die bisherige Betreiberin des Bades, die Ahr-Thermen GmbH und Co. KG, eine hundertprozentige Tochter der Kur AG, das Bad zum 1. Januar 2014 für eine monatliche Pachtzahlung von 50.000 Euro an.

Alle Kosten "von Dach und Fach" sollten vom Pächter erbracht werden, dem jederzeit ein Kündigungsrecht eingeräumt werden sollte. Der Pächter sollte zudem eine Kaufoption erhalten. Wie der Vorstand der Kur AG, Christoph Reinicke, bestätigte, hatte Bürgermeister Guido Orthen das Angebot abgelehnt. Orthen war gestern nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

In einem dem GA ebenfalls vorliegenden Brief an den Vorstand des für die Tourismusvermarktung zuständigen Ahrtal-Tourismus e.V., Maternus Fiedler, unterstrich Reinicke, dass die AGBN "über Jahrzehnte mit Millionenaufwand für die Ahr-Thermen ein touristisches Infrastrukturangebot gefördert hat, ohne selbst einen Nutzen davon zu haben". Die Tourismusanbieter in der Stadt hätten gar Provisionen erhalten, wenn über sie Karten für die Thermen verkauft worden seien.

Bereits im vergangenen März habe man der Stadt ein Kaufangebot unterbreitet. "Spätestens zu diesem Zeitpunkt musste allen klar sein, dass die Zeit der Ahr-Thermen zumindest unter der Regie der AGBN endlich ist", schrieb Reinicke. Außer der Kur AG habe offensichtlich keiner "einen Plan B in der Schublade gehabt".

Eine Interesse der Stadt an den Ahr-Thermen habe man nicht wahrnehmen können. Es sei nicht nachvollziehbar, wenn die Stadt erkläre, mehr Zeit zu benötigen, um eine Kauf- oder Pachtentscheidung zu treffen. Schließlich wisse sie seit dem Frühjahr von den Schließungsabsichten.

Zu Gesprächen, "um eine vernünftige Lösung für alle Beteiligten zu finden", sei man von Seiten der AGBN bereit. Den Ahrtal-Tourismus forderte Reinicke auf, bis zum 30. Dezember eine schriftliche Aussage zur Fortführung der Ahr-Thermen "durch Sie, eine Gruppe Ihres Vereins oder der mit Ihnen eng verbundenen Stadt abzugeben". Man sei bereit, "auch in letzter Minute" zu verhandeln.

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