Ahrtal-Kaserne in Bad Neuenahr Sinzig verliert 500.000 Euro Gewerbesteuer

SINZIG/KREISSTADT · Die Ahrtal-Kaserne in Bad Neuenahr wird zum Sprengnetter-Campus. Wie berichtet, hat der deutschlandweit agierende Immobilienbewerter Sprengnetter aus Sinzig Gebäude und Areal an der Heerstraße von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben gekauft.

 Noch einige Monate steht die Ahrtal-Kaserne leer.

Noch einige Monate steht die Ahrtal-Kaserne leer.

Foto: Martin Gausmann

"Wir lagen deutlich über dem Mindestgebot (1,5 Millionen Euro) und konnten uns gegen mehrere Mitbewerber durchsetzen", sagte Firmenschef Hans-Otto Sprengnetter am Dienstag.

Er warf einen Blick voraus: Rund zwei Millionen Euro werden für die energetische Sanierung der zur Bahnstrecke liegenden drei älteren Gebäude aufgewendet. Sanierung und technische Modernisierung der beiden ersten Gebäude sollen schon im September beginnen. "Mit dem Umzug der ersten 120 Mitarbeiter aus Sinzig rechnen wir im Januar 2016", so Sprengnetter.

Insgesamt beschäftigt das in mehrere Firmen gegliederte Unternehmen, das als Dienstleister für die Finanzwirtschaft und auch in der Software-Entwicklung tätig ist, 200 Mitarbeiter, davon 150 in Sinzig. Letztere sollen noch im ersten Halbjahr 2016 komplett ihren Arbeitsplatz in Bad Neuenahr finden. 20 zusätzliche Stellen soll es geben.

Denn auch die Sprengnetter-Akademie zieht in den Campus. 4600 Quadratmeter Bürofläche will das Unternehmen selbst nutzen, 4000 weitere Quadratmeter Bürofläche sollen in den drei von der Straße aus links gelegenen neueren Bürotürmen ab Einheiten von 400 Quadratmetern vermietet werden.

"In den neuen Gebäuden braucht es keine Modernisierung"", sagte Sprengnetter, der lediglich seinen Wohnsitz in Sinzig beibehalten will. "Auf dem Campus soll ein Innovationszentrum entstehen", sagte der Firmenchef, dem schon Anfragen potenzieller Mieter aus der IT-Branche vorliegen.

Dito gibt es Kooperationsangebote der Hotellerie in Bad Neuenahr, denn die Akademie führt an 350 Tagen im Jahr Seminare und Tagungen mit bis zu 500 Personen durch.

"Genaue Übernachtungszahlen haben wir leider nicht", so Sprengnetter, dessen Gewerbesteuer von 500.000 Euro pro Jahr künftig in die Kreisstadt fließt. Ein künftiges Betreiben der früheren Kasernen-Kantine durch Bad Neuenahrer Gastronomie hält er für möglich.

Die Sinziger Gebäude sollen verkauft oder vermietet werden. Auch der Bahnhof, wo einst 500 Quadratmeter Büros entsehen sollten, werde verkauft. "Uns wurde in Sinzig keine Möglichkeit gegeben, unsere Büros zusammenzuführen", so der Firmenchef. Neben der Kreisstadt sei Köln Alternativ-Standort gewesen. In einer Mitarbeiterbefragung sei Bad Neuenahr positiv bewertet worden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort