Dass es eine Erhaltungssatzung für das Gebiet gibt, scheint in diesem Fall unerheblich zu sein. Bekanntlich hatte die Stadt die Satzung erlassen, um einen angedrohten Abriss der benachbarten Ahr-Thermen zu verhindern. Das städtebauliche Bild im Kurviertel dürfe nicht verändert werden, so die damalige Begründung, die wohl nur für eine Seite der Beethovenstraße gilt.

In seinen besten Zeiten rauschten durch den Schornstein die Rückstände aus der damals üblichen Verwendung des Brennstoffs Schweröl. "Aufgrund des baulichen Zustands des Schornsteins ist eine Erhaltung keine Option", schrieben die Ahrtal-Werke. Mit dem an seiner Stelle neu zu errichtenden Kamin würden dank innovativer Technik und dem Einsatz von Erdgas die Emissionen deutlich reduziert.

"Das ist eine weitere Verbesserung für Anwohner und Bürger, die die Ahrtal-Werke im Rahmen ihrer lokalen Verantwortung für den Klimaschutz und die Luftqualität im Kurgebiet herbeiführen", so der Energieversorger. Die neue Anlagentechnik und der Einsatz von Erdgas stellten differenzierte Anforderungen an die Abgasführung, die der gemauerte Alt-Kamin nicht erfüllen könne.

Deshalb sei es nötig, ihn durch eine moderne Abgasführung aus Edelstahl zu ersetzen. Ab nächsten Montag soll der Schornstein abgetragen werden. Der Abriss wird voraussichtlich zwei Wochen dauern. An seine Stelle tritt dann in Kürze eine moderne Abgasanlage, deren Höhe 32 Meter betragen wird, teilten die Ahrtal-Werke mit.

Die Ahrtal-Werke betreiben seit gut einem Jahr ihr öffentliches Fernwärmenetz in Bad Neuenahr. "Entlang der Trasse, die vom Dahlienweg im Westen bis zum Augustinum im Osten reicht, haben sich bereits viele Unternehmen und Privathaushalte an die Wärmeversorgung angeschlossen", erklärte der Energieversorger.