Für Demenzkranke und Familien Projekt könnte Ahrweiler Jugendherberge erhalten

KREISSTADT · "Potenzialfläche Peter-Friedhofen-Straße 2; Vorstellung der eingegangenen Interessenbekundungen." Was sich hinter diesem Tagesordnungspunkt der Stadtratssitzung von Bad Neuenahr-Ahrweiler am Montagabend verbarg, geht nicht zuletzt auf das Konto eines Einwohnerantrags.

 Die alte Jugendherberge: Im Vordergrund sollen Häuser entstehen, ins Gebäude soll eine Tagespflege für Demenzkranke.

Die alte Jugendherberge: Im Vordergrund sollen Häuser entstehen, ins Gebäude soll eine Tagespflege für Demenzkranke.

Foto: Martin Gausmann

Denn gemeint war die künftige Nutzung der alten Ahrweiler Jugendherberge samt ihres Areals. Für den Erhalt des Gebäudes hatte eine Initiative erfolgreich gekämpft: Verkauf und Abriss sind per Ratsbeschluss tabu (der GA berichtete). Nicht jedoch die mögliche Veräußerung eines Teiles des rund 2500 Quadratmeter großen Grundstücks in Richtung Bachemer Straße.

Interessent für das Gebäude, in dem bis 2013 das Haus der Jugend untergebracht war, ist der Orden der Franziskanerinnen von der Barmherzigkeit. Die "Luxemburger Schwestern" betreiben schon seit 50 Jahren das Alten- und Pflegeheim Sankt Anna an der Franziskusstraße. Geschäftsführer Burkhard Nauroth erklärte, dass der Orden die alte Herberge pachten und für rund 500 000 Euro zur Tagespflegeeinrichtung für Demenzkranke umbauen möchte.

Nauroth im Gespräch mit dem General-Anzeiger: "Wenn alles glatt läuft, können wir im Herbst 2015 schon den Betrieb aufnehmen. Gemeinsam mit Sankt Anna können wir dann Pflege aus einer Hand anbieten." Auch könnten Demenzkranke so länger zu Hause bleiben. Ein Unterfangen, das bei Elisabeth Graff (SPD) Begeisterung auslöste: "Das Projekt passt hervorragend zur demografischen Struktur der Stadt."

Und Peter Diewald sah für die CDU-Fraktion eine "sinnvolle Nutzung", auch weil das Haus im Besitz der Stadt bleibe. Mit Blick auf den zweiten Interessenten sah Diewald "zwei Fliegen mit einer Klappe" geschlagen. Denn Investor Wilfried Merzenich aus Heimersheim möchte auf dem zur Bachemer Straße liegenden Teil des Grundstücks vier schlüsselfertige Häuser für junge Familien bauen.

Wohnfläche rund 120 Quadratmeter, Preis zwischen 260.000 und 275.000 Euro bei energieeffizienter Bauweise. Dieses Projekt begrüßte auch Nauroth für die "Luxemburger Schwestern": "So kommen unsere Gäste in der Nachbarschaft auch mit anderen Generationen in Kontakt." Des nördlichen Grundstücks bedürfe der Orden nicht.

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