Stabwechsel bei Polizei Präsident Wolfgang Fromm ernennt Gerhard Engel zum Hauptkommissar

BAD NEUENAHR · Vom Ende einer Ära, von einem historischen Stabwechsel war die Rede, als nach insgesamt 44 Dienstjahren Peter Krämer (63) gestern als Erster Polizeihauptkommissar und Leiter der Polizeiinspektion (PI) Bad Neuenahr-Ahrweiler in den Ruhestand verabschiedet wurde.

 Die Urkunden zum Abschied und zur Ernennung überreicht Polizeipräsident Wolfgang Fromm (von links) an Peter Krämer und Gerhard Engel.

Die Urkunden zum Abschied und zur Ernennung überreicht Polizeipräsident Wolfgang Fromm (von links) an Peter Krämer und Gerhard Engel.

Foto: Martin Gausmann/Martin Gausmannn

Groß war der Bahnhof im Bad Neuenahrer Feuerwehrhaus, aber auch die Neugierde, den Nachfolger, Erster Polizeihauptkommissar Gerhard Engel (55), kennenzulernen. Nach der Begrüßung durch Polizeidirektor Gerd Bertram war es an Polizeipräsident Wolfgang Fromm, die Laudatio auf den Ahrweiler Jung zu halten. "Gerecht, fair, verlässlich, berechenbar", waren die Attribute, die Fromm, einst selbst Dienstgruppenleiter in Ahrweiler, für Krämer fand.

"Sie fahren im bezaubernden Ahrtal mit seinen touristischen Attraktionen zusätzlich viele Sondereinsätze bei Wein-, Stadt- und Straßenfesten. Heute möchte ich einfach mal 'Danke' sagen an alle Beamten, aber auch an die Kräfte von Feuerwehr und der Rettungsdienste", so der Polizeipräsident, der auch Krämers Stellvertreter Wilfried Manheller in den Dank mit einbezog.

Eine tiefe Freundschaft verbindet Krämer seit 43 Jahren mit dem Personalratsvorsitzenden der Polizeidirektion Mayen, Werner Kasel. "Du warst lange Jahre in der Verantwortung, in der Sandwich-Funktion zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten. Doch das hast Du prima hinbekommen."

Landrat Jürgen Pföhler bedankte sich für Krämers unkonventionelle Art, Dinge anzugehen: "Unsere Dienststellen konnten auf Dich zählen. Sei es bei Amtshilfen fürs Jugendamt, beim Thema Waffenvernichtung oder bei der Gründung eines Runden Tisches nach den Ereignissen ums Braune Haus."

Nach der Überreichung der Kreis-Ehrenurkunde und dem Grußwort von Reinhard Behnke, Landespfarrer für Polizeiseelsorge, trat Krämer selbst ans Mikro. Seine letzte Rede hatte er unters Motto "Veränderung" gestellt. Vor 44 Jahren wurde mit der Schreibmaschine getippt, "heute wissen die Chefs in Koblenz schon, wann ich auf der Dienststelle bin, da hab ich den PC noch gar nicht angeworfen".

Auf den Polizeimotorrädern saß man mit Hose und Sommerhemd. Gut sei, dass Frauen Einzug in den Beruf gefunden hätten und es eine psycho-soziale Nachbetreuung gibt. "Die Bilder, die die Kollegen ertragen müssen, sind grenzwertig." Den 57 Beamten der Dienststelle galt sein ganz besonderer Dank. Hühnchen wollte er gestern keine rupfen, doch sei er froh, die nun folgenden Jahren mit Leben füllen zu können.

Den nahtlosen Wechsel auf der Ahrweiler Wache garantiert Gerhard Engel, geboren in Weißenthurm, der zuletzt stellvertretender Leiter der PI Neuwied war. Er lebt in Wassenach, hat zwei erwachsene Kinder und hat bis vergangenes Jahr in der Handball-Bezirksliga gespielt. Gerne fährt er mit dem Mountain Bike um den Laacher See. Er schnupperte bereits "Kreis-Ahrweiler-Luft", als er von 2000 bis 2003 auf der Remagener Dienststelle war.

Er engagiert sich für ein Miteinander mit islamischen Vereinen. "Opferschutz und -hilfe werden künftig hier meine Schwerpunkte sein", so Engel. Da Netzwerkarbeit Vertrauen schafft, bot er seine Zusammenarbeit an. Und zu seinen neuen Kollegen gewandt: "Ich werde immer ein offenes Ohr für Sie haben."

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