Festival "Musik und Wein im Ahrtal" Pink Floyd-Coverband begeisterte in Marienthal

MARIENTHAL · Auch der dritte Abend des Festivals "Musik und Wein im Ahrtal" bescherte der Klosterruine Marienthal ein ausverkauftes Haus. Mit der Nachwuchsband "Chain" und der Pink Floyd-Coverband "Kings of Floyd" trafen die Veranstalter genau den Nerv des Publikums, das trotz drückenden Wetters tapfer bis zum Schluss aushielt.

Um auf den Abend einzustimmen, hatten die Organisatoren eine junge Band engagiert, die gerade den "Planet Rock"-Wettbewerb gewonnen hat: "Chain". Die Gitarristinnen und Sängerinnen Samira Ueltzhöffer, Kira Heimbach und Helena Betz präsentierten vornehmlich ihre selbstkomponierten Songs, die teilweise noch gar nicht auf Platte erschienen sind. Direkt das Eröffnungsstück "Unreachable Close" ließ mit Ukulelen-Klang tropische Gefühle aufkommen, die die schwüle Hitze in den Klostermauern musikalisch unterstrichen.

"Kings of Floyd" ließen auf sich warten

Herausragend war die Ballade "The Fight", in der die drei Nachwuchskünstlerinnen bewiesen, dass sie virtuos mit unterschiedlichen Instrumentierungen und einem spannungsvollen musikalischen Aufbau umgehen können. Leider wurden die präsenten, aber zarten Stimmen sowohl von einigen Tücken der Technik als auch von einer unruhigen Jahrmarktsatmosphäre im ehemaligen Gotteshaus getrübt. Ein Großteil des Publikums machte klar, dass es wohl eher für die Hauptband gekommen war. Nachdem die Mädels tapfer ihr Konzert mit einer Zugabe beendet hatten, ließen die "Kings of Floyd" jedoch auf sich warten. Offensichtlich gab es Probleme mit einer der Gitarren.

Aufwendige Videoinstallation

Doch als die ersten sphärischen Klänge von "Shine on you crazy diamond" durch die Ruine schwebten, kannte die Begeisterung des Publikums kein Halten mehr. Keyboarder Jürgen Magdziak thronte in einer Burg aus Tasten, Gitarrist Maurus Fischer war keine David Gilmore-Solomelodie zu ausufernd und Saxofonist Bernd Winterschladen traf selbst im größten Hall noch präzise den Ton. Begleitet wurden alle Stücke von einer aufwendigen Videoinstallation des unsichtbaren Bandmitglieds Frank Stienen auf einer runden Leinwand. Saxofon-Kapriolen bot "Money", das für einen Pink Floyd-Stück ziemlich tanzbar daherkam. Ohrwürmer wie "Wish you were here" und "Another brick in the wall" durften an diesem Festivalabend natürlich nicht fehlen. Die bewegende Ballade "Us and Them" kam besonders bei den Pärchen gut an, die sich im butterweichen Klang der Hammond-Orgel eng umschlungen wiegten.

Hintergrundsängerin Lucy Wende hatte ihren großen Auftritt mit "Great Gig In The Sky", in welchem sie ihre Stimme durch unendliche Tonleitern und die höchsten Melodien scheuchte. Die schwüle Hitze endgültig vergessend, erklatschte sich das Publikum fünf Zugaben.

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