Kommentar Nicht ohne Risiko

Die Freunde des Bades, Gäste der Stadt und nicht zuletzt das Gastrogewerbe haben lange darauf gewartet. Am nächsten Freitag eröffnen nun die Ahr-Thermen, die seit Januar geschlossen waren.

Der neue Betreiber will eine Wohlfühl-Atmosphäre schaffen, der Gast soll spüren, dass er sich in einer Wellness-Oase befindet, in der Erholung garantiert ist.

Das Risiko für den neuen Betreiber und Badeigner, die "Ahrthermen GmbH", eine hundertprozentige Tochter der Stadt, ist nicht unerheblich. 800 000 Euro beträgt das Stammkapital, das bei etwaigen Verlusten dezimiert wird. Sind durch die lange Badschließung frühere Stammgäste ein für alle Male abgewandert? Werden - wie erhofft und kalkuliert - täglich 400 Badegäste kommen? Reicht die Erhöhung der Eintrittspreise aus, um nicht allzu arg in die Verlustzone zu geraten?

An eine Kostenneutralität glaubt ohnehin keiner, der die vier Grundrechenarten beherrscht. Mehr Besucher als früher lassen weder Ruhezonen noch die Wasserfläche zu. Heißt: Das Bad war in der Vergangenheit gut ausgelastet und erwirtschaftete trotzdem ein kräftiges Defizit.

Die neuen Badbetreiber hoffen, durch kluge Organisation und mit viel Effizienz die Kosten im Griff halten zu können. Das ist ihnen und der Stadt auch zu wünschen. All diejenigen, die im Januar so sehr die Badschließung beklagt und beschimpft haben, werden in Zukunft hoffentlich zu den Badegästen zählen. Denn nur bei guter Auslastung wird ein halbwegs verträgliches Betriebsergebnis erwirtschaftet werden können. Gewinne wird es nie geben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort