Verwaltung, Ahrtal-Werke und Heilbad GmbH Neuer Schwung fürs alte Rathaus

AHRWEILER · Geht es nach der CDU der Kreisstadt, so soll das "Alte Rathaus" am Ahrweiler Marktplatz künftig als "Bürgerservice-Büro" genutzt werden. In der jüngsten Sitzung des Rates wurde die Verwaltung beauftragt, dieses Anliegen zu prüfen.

 Die Verwaltung soll neue Nutzungsmöglichkeiten für das alte Ahrweiler Rathaus prüfen.

Die Verwaltung soll neue Nutzungsmöglichkeiten für das alte Ahrweiler Rathaus prüfen.

Foto: Martin Gausmann

Ergänzt wurde dieser Antrag um ein Anliegen der SPD: Zugleich wurde die Verwaltung nämlich gebeten, alternative Nutzungsmöglichkeiten zu untersuchen. Vor allem sollen Vermietungsoptionen geprüft und die Immobilie unter Vermarktungsgesichtspunkten bewertet werden - insbesondere mit Blick auf eine weiteren Steigerung der Attraktivität der Altstadt durch eine qualitativ hochwertige gewerbliche Nutzung.

Durch den Auszug des Fischfachgeschäftes "Sion" und den Umzug des Schützenmuseums der Sankt-Sebastianus-Bürgerschützen steht das Haus in bester Ahrweiler Innenstadtlage leer. Die Überlegung der CDU: Alle wesentlichen Dienstleistungen des Bürgerbüros der Stadt sollen künftig auch dort angeboten werden.

"Damit könnten dann die Menschen in den westlichen Stadtteilen schneller, näher und zu Fuß ihre Anliegen bei der Stadtverwaltung erledigen, sei es die Beantragung eines Personalausweises oder eines Reisepasses", führte CDU-Fraktionsvorsitzender Christoph Kniel in seinem Antrag aus. Klar ist für Kniel, dass Aufwand und Ertrag im Gleichgewicht bleiben sollen: "Das soll eine Nullnummer werden." Einen aufwendigen Kostenapparat will man also vermeiden.

Die Ahrtal-Werke - derzeit am Bad Neuenahrer Rathaus untergebracht - würden dabei als kommunaler Energieversorger mit ihrem Dienstleistungs- und Beratungsangebot "mit in dieses Konzept passen und sollten integriert werden". Nicht nur das: Auch die Heilbad GmbH mit ihrem Angebotsspektrum als Kurverwaltung könne in diesem neuen "Dienstleistungszentrum" untergebracht werden.

Kniel: "Die so zu erreichende Kundennähe ist auch für die Förderung der Gesundheitsbranche und des Gesundheitstourismus von großer Bedeutung." Es sei nach Auffassung der Union nur konsequent, wenn sich die Gesellschaft auch in dem tages- und gesundheitstouristisch bedeutsamen Ahrweiler zeige und dort für Bürger und Gäste zur Verfügung stehe. Nach Meinung der CDU könnten dann die Freiflächen im Obergeschoss gewerblich vermietet werden, "damit die wirtschaftliche Nutzung des historischen Gebäudes gewährleistet ist".

Angetan zeigte sich inzwischen auch die Ahrweiler Werbegemeinschaft von den Überlegungen der CDU: "Die Gedanken finden wir sehr positiv." Alle Bemühungen sollten unternommen werden, um diesen Nutzungsvorschlag umzusetzen, schrieb Henrik Geschier im Namen der Gewerbetreibenden an den Rat.

Die SPD möchte sich noch nicht ganz festlegen, sondern weitergehende Prüfungsergebnisse abwarten. Die Linken forderten eine Bürgerbeteiligung, um die künftige Nutzung festzulegen.

Um 1778 wurde der zweigeschossige Spätrokokobau mit Mansardendach erbaut und bis 1907 als Rathaus genutzt. An der Schmalseite über der Tür gibt es einen reichen Trophäenaufbau mit dem Wappen der Stadt Ahrweiler. Das Mansardengeschoss verfügt über einen gebrochenen Giebel. Innen befindet sich eine einfache Spätrokokotreppe. Über der Seitentür ist ein Schlussstein eingelassen mit dem Wappen von Ahrweiler und der Jahreszahl 1566.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort