Keine Einigung mit Verpächter Neuenahrer Autohaus Löhr schließt

BAD NEUENAHR · Die Löhr und Becker AG, mit 26 operativen Autohäusern der Marken Volkswagen, VW Nutzfahrzeuge, Audi, Porsche, Skoda und Toyota an zwölf Standorten in Rheinland-Pfalz und Hessen eine der größten Automobil-Handelsgruppen in Deutschland, will ihren Standort an der Bad Neuenahrer Hauptstraße zum 30. April 2016 schließen.

 Gezählt sind die Tage des Autohauses Löhr an der Bad Neuenahrer Hauptstraße.

Gezählt sind die Tage des Autohauses Löhr an der Bad Neuenahrer Hauptstraße.

Foto: Martin Gausmann

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht gut sechs Wochen vor Weihnachten: Die Löhr und Becker AG, mit 26 operativen Autohäusern der Marken Volkswagen, VW Nutzfahrzeuge, Audi, Porsche, Skoda und Toyota an zwölf Standorten in Rheinland-Pfalz und Hessen eine der größten Automobil-Handelsgruppen in Deutschland, will ihren Standort an der Bad Neuenahrer Hauptstraße zum 30. April 2016 schließen.

Im Jahr 1982 war das einstige Autohaus Vornberger von der Löhr-Gruppe übernommen und in der Folge aufwendig saniert und modernisiert worden. Ende der 1990er Jahre wurden die Verkaufsräume in den aktuellen Zustand umgebaut. Die Immobilie selbst verblieb in den Händen der Familie Vornberger, der Pachtvertrag läuft Ende 2016 aus, über eine Verlängerung wurde keine Einigkeit erzielt. Dies ist einer der Gründe für die Schließung, die den Mitarbeitern anlässlich einer Betriebsversammlung mitgeteilt wurden, nachdem die IG Metall den Mitarbeitern bereits ein internes Papier mit den Gründen für die bevorstehende Schließung hatte zukommen lassen.

"Hintergrund der Entscheidung ist insbesondere die immobile Situation in Bad Neuenahr. Hier konnte die Löhr und Becker AG trotz langwieriger Verhandlungen keine Einigkeit und damit auch keine tragfähige Lösung zu wirtschaftlich substanziellen Punkten mit den Verpächtern erreichen. Ein Aspekt sind sicherlich die sich laufend fortentwickelnden Hersteller-Standards für die Marken VW und Audi, deren Erfüllung für die Löhr- Gruppe maßgeblich sind.

Von Summen in siebenstelliger Höhe ist die Rede, an denen sich der Vermieter nicht beteiligen wolle

Diese wären jedoch in der gemieteten Immobilie nicht realisierbar", so die AG gestern in einer schriftlichen Stellungnahme. Soll heißen: Bei einer Weiterführung des Autohauses an der Hauptstraße ständen - sofern dies räumlich überhaupt möglich wäre - hohe Investitionssummen an, um den Forderungen von VW seinen Händlern gegenüber gerecht zu werden.

Von Summen in siebenstelliger Höhe ist die Rede, an denen sich der Vermieter nicht beteiligen wolle. Ohnehin schreibt das Autohaus derzeit keine schwarzen Zahlen, hohe Investitionen würden die Gruppe weiter belasten, so zumindest die Aussage der IG Metall. "Mit den Problemen im Rahmen des VW-Abgasskandals hat die Entscheidung zur Schließung indes nichts zu tun", so die Geschäftsführung in Bad Neuenahr.

Die meisten der rund 60 Mitarbeiter werden in Kürze ihre Kündigung erhalten. Eine Arbeitsstelle in einem anderen Haus der Löhr-Gruppe soll allen angeboten werden. Darum bemühen sich nach eigener Aussage Geschäftsführung und Betriebsrat. Die Autohäuser sind noch an den Standorten Koblenz, Bendorf, Neuwied, Andernach, Daun, Höhr-Grenzhausen, Trier, Mainz, Worms und Wiesbaden vertreten. "Alle Kunden von Löhr-Automobile Bad Neuenahr-Ahrweiler werden über die künftige Betreuung rund um ihre automobilen Bedürfnisse spätestens im 1. Quartal 2016 informiert", ließ die Geschäftsführung verlauten. Möglicherweise werde es an anderer Stelle in der Kreisstadt zumindest eine Übergangslösung geben.

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