Bad Neuenahr Modezar Alfredo Pauly hält an Chateau-Plänen fest

AHRWEILER · Alfredo Pauly will nicht aufgeben. Sein ambitioniertes und vom Land Rheinland-Pfalz auf Eis gelegtes "Chateau de Luxe" soll auf dem Gelände der ehemaligen Weinbauschule in Ahrweiler - allen bisherigen Widrigkeiten zum Trotz - doch noch errichtet werden.

Nun hat der Modezar an das rheinland-pfälzische Finanzministerium geschrieben. Der stets geschminkte und mit viel Glitzerschmuck behangene Pelz- und Juwelenhändler möchte eine "gütliche Einigung", um die Nobelherberge mit Institut für Schönheitschirurgie, Beauty- und Wellnessbereich, Gourmet-Restaurant, Event-Center, Hotelsuiten und Luxusvillen zu verwirklichen. Vor einer gerichtlichen Auseinandersetzung schrecke er nicht zurück.

Das Land als Eigentümer der ehemaligen Weinbauschule hatte im vergangenen September nach viel gezeigter Geduld einen Schlussstrich unter die Verhandlungen mit dem Bad Neuenahrer Kaufmann gezogen und war von einem Vorvertrag zurückgetreten.

Grund war der nicht ganz unerhebliche Umstand, dass Pauly keine rechtskräftige Baugenehmigung für das mindestens zehn Millionen Euro teure Projekt vorlegen konnte. In Aussicht gestellt hatte der hin und wieder in einem Verkaufssender über die Mattscheibe flimmernde Modedesigner sie allerdings immer wieder.

"Trotz umstrittener Kündigung durch das Land bietet Alfredo Pauly dem Finanzministerium eine gütliche Einigung an", schrieb die mit der Pauly-Vermarktung beauftragte Kölner Licennium GmbH. Ein Investor für das Projekt sei gefunden, die Kreisverwaltung habe grünes Licht für die Baugenehmigung erteilt.

Der Rücktritt des Landes sei sehr überraschend gewesen. Insbesondere deshalb, da "wenige Wochen danach die Baugenehmigung erteilt worden wäre". Zudem habe der "renommierte Designer" einen "ernsthaften Investor" vorweisen können. "Trotz Kenntnis dieser Umstände beharrt das Land auch weiterhin auf den Rücktritt und auf eine Neuauflage eines kosten- und zeitaufwendigen Bieterverfahrens", ärgern sich die Alfredo-Vermarkter.

Mit seinem Brief an Finanzstaatssekretär Salvatore Barbaro stelle Pauly seine Sicht der Dinge dar und versuche mit diesem Schritt eine "langjährige, in der Öffentlichkeit ausgetragene gerichtliche Auseinandersetzung" zu vermeiden. "Alfredo Pauly geht es auch darum, aufzudecken, dass er aus dem Vertrag gedrängt werden soll, weil in Wahrheit ein neuer Käufer für das Grundstück feststeht", glaubt die Licennium GmbH.

Und der in seinen TV-Auftritten stets mit langem Schal ausstaffierte Pauly selbst ergänzt: "Ein solches Handlungsmuster gab es auch bei anderen Immobilienprojekten im Land und dagegen werde ich etwas unternehmen."

Sollte sich das Ministerium offen zeigen für eine Einigung, könne das Projekt bereits in diesem Sommer realisiert werden, verspricht Pauly einmal mehr.

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