Cäcilia Heimersheim Mitreißende Melodien zum 150-jährigen Bestehen

BAD NEUENAHR · "Flammender Herbst": Unter diesem Motto hat der Männergesangverein Cäcilia Heimersheim sein 150-jähriges Bestehen musikalisch in der Bad Neuenahrer Konzerthalle gefeiert. Die Frauen der 1985 gegründeten Heimersheimer Chorgemeinschaft unterstützten ihn dabei.

 Die vereinigten Chöre aus Heimersheim auf der Bühne der Konzerthalle im Kurpark.

Die vereinigten Chöre aus Heimersheim auf der Bühne der Konzerthalle im Kurpark.

Foto: Martin Gausmann

Nach dem Einzug der Herren in grauen Jacketts begann das Konzert mit einem Stück aus Edvard Griegs Opernfragment "Olav Trygvasson". Auf nordische Schwere folgte ein Evergreen: "Über den Wolken" von Reinhard Mey. Damit hatte der Abend seinen Tenor gefunden: Heitere Sänger präsentierten heitere Melodien für ein heiteres Publikum. Nach "Something stupid" von Carson Parks erklang die erste Musicalweise des Abends: "Mein Herz schlägt nur für Dich" aus Leonard Bernsteins "West Side Story".

Danach hieß es Bühne frei für die Damen vom Fuß der Landskrone - ausgestattet mit allerhand Schlaginstrumenten. Gemeinsam schlugen Männer und Frauen den Sängerstreit Süd- gegen die Nordamerika an: "America", ebenfalls aus der "West Side Story".

Auch einen Ausflug in die Welt des Rocks scheuten die Sänger nicht. Mit der komplexen wie eingängigen "Bohemian Rhapsody" der Gruppe Queen stellten die Chöre ihren hohen Anspruch unter Beweis.

Eine Schrecksekunde erlebte allerdings das Publikum, als eine Sängerin bei der Aufstellung von der Bühne fiel. Herbeieilende Chorkollegen halfen ihr jedoch sofort auf. Sie führte das Konzert unter spontanem Beifall leicht benommen, aber lächelnd fort.

Ruhige Töne gab es dann beim Solo. Die seit 2007 amtierende Chorleiterin Ekaterina Londarenko trug das romantische "Hopelessly Devoted to You" aus dem Musical "Grease" von John Farrar vor. Bedächtig wurde es dann bei der Ode an den verstorbenen Vater "Wishing You Were Somehow Here Again" aus Andrew Lloyd Webbers "Phantom der Oper".

Stimmungswechsel: In das Gefilde der Filmmusik begab sich der Chor mit "Love Story" aus dem gleichnamigen Film, komponiert von Francis Lai. Nach der klassischen Musicalmelodie des "Summertime" aus "Porgy and Bess" von George Gershwin witterte das Publikum in der voll besetzten Konzerthalle dann seine Chance. Zu "Wir machen Musik" aus dem Film gleichen Namens klatschte es enthusiastisch mit. Mit der deutschen Fassung von Frank Sinatras "My Way" begleitete die Cäcilia die Zuhörer in die Pause.

Aus dieser erfrischt und umgezogen zurückgekehrt, bot die Chorgemeinschaft ein großangelegtes Medley der schönsten Melodien aus dem Musical "Die Schönes und das Biest" von Alan Menken. Aufs bloße Singen beschränkte sich der Chor dabei nicht. Mimisch personifizierte er mal singendes Geschirr, dann wieder einen aufgebrachten Dorfmob. Soloeinlagen gab's obendrein.

Und bei "Sei hier Gast" forderte das musikalische Festbankett mit oft wechselndem Tempo den Klatschkünsten des Publikums einiges an Ausdauer ab. Das Happy End: Das Biest wurde schließlich zum König, dem "flammenden Herbst" zwei Zugaben abgerungen.

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