Grüne im Kreis Ahrweiler Mitgliederversammlung: Keine Gegenstimmen bei den Wahlen

BAD NEUENAHR · Zufrieden blickte Mathias Heeb, Sprecher der Grünen im Kreis Ahrweiler, bei der Mitgliederversammlung im Hotel Krupp auf die Kommunalwahl vom 25. Mai zurück.

 Geschäftsführender Vorstand (von links): Robert Kolle, Eveline Lemke, Mathias Heeb und Carmen Schönknecht.

Geschäftsführender Vorstand (von links): Robert Kolle, Eveline Lemke, Mathias Heeb und Carmen Schönknecht.

Foto: Gausmann

"Wir haben ein relativ gutes Ergebnis erreicht und fast überall die Zahl der Sitze in den Kommunalparlamenten ausbauen können." Seit seine Co-Sprecherin Eveline Lemke als Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin eine große Mitverantwortung in Rheinland-Pfalz trage, habe sich das auch positiv auf den Kreisverband ausgewirkt. Das habe sich bei den Wahlen offensichtlich ausgezahlt.

Ein großes Thema sei die Energiepolitik. Auch im Kreis Ahrweiler werde der Klimawandel mittlerweile deutlich spürbar, beispielsweise durch die ungewöhnlich starken Regenfälle. "Deshalb kämpfen wir Grünen auch für Windräder in der Gemeinde Grafschaft, wo sie hingehören", betonte Heeb.

Erfreulicherweise hätten sich auch die Differenzen im Grünen-Kreisverband nach der Kommunalwahl gelegt, mittlerweile ergänze er sich mit seinem Amtsvorgänger Wolfgang Schlagwein hervorragend in der Arbeit. Als wichtigste Aufgaben der nächsten Zeit sah er es an, die Mitglieder vor Ort weiterzubilden, "denn wir müssen die Basis fit machen für die Arbeit auf der kommunalen Ebene." Derzeit zählt der Grünen-Kreisverband 120 Mitglieder, Tendenz steigend.

Aktuelle Themen kamen auch zur Sprache. Angesichts der Trinkwasser-Verunreinigung der vergangenen Tage bat Heeb darum, die Landwirtschaft nicht als Buhmann anzusehen. Gülle sei eine gesamtgesellschaftliche Problematik im Zusammenhang mit der Massentierhaltung.

Die Pläne der Leimersdorfer Tonwerke, aus der Tongrube eine Mülldeponie zu machen, stießen ebenfalls auf einhellige Ablehnung. Gerade erst habe die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in einem Schreiben klargemacht, dass es im ganzen nördlichen Rheinland-Pfalz überhaupt keinen Bedarf für eine Deponie der Klasse eins gebe, schon gar nicht im Kreis Ahrweiler.

Weder das Land noch der Kreis oder die Gemeinde Grafschaft wollten eine Deponie in der Tongrube haben, doch der Betreiber habe sich das anscheinend in den Kopf gesetzt. "Wir sehen der Sache jedoch gelassen entgegen, denn dafür kann es keine Genehmigung geben", so Heeb.

Allerdings sei dann die Frage zu klären, was mit der Grube geschehen solle. Sie mit Wasser zu füllen, sei jedenfalls nicht ratsam, denn das hätte möglicherweise katastrophale Folgen für das Grundwasser, wenn so die Inhaltsstoffe des dort eingebrachten Stabilisats ausgeschwemmt würden.

Bei den Neuwahlen des geschäftsführenden Vorstandes gab es keine Gegenstimmen. In ihren Ämtern als Sprecher des Grünen-Kreisverbandes bestätigt wurden Eveline Lemke (Bad Bodendorf) und Mathias Heeb (Nierendorf). Als neuer Geschäftsführer löst Robert Kolle (Bad Bodendorf) Amtsinhaber Harm Sönksen ab, der aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidierte. Neue Kassiererin ist Carmen Schönknecht (Brohltal), sie übernahm das Amt von Felix Pfendtner, der ebenfalls nach 14 Jahren Vorstand nicht mehr weitermachen wollte.

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