Cover-Band Erzeugerabfüllung im Zunfthaus Mit Wallemähne gegen Winterdepression

AHRWEILER · Mit ihrem mittlerweile traditionellen Auftritt kurz vor Weihnachten hat die Ahrtal-Band Erzeugerabfüllung erneut ein gelungenes Kontrastprogramm zum besinnlichen Weihnachtsmarkt auf die Beine gestellt. Im Ahrweiler Zunfthaus war kaum ein Stehplatz noch frei und über den ganzen Abend hinweg strömten immer noch neue Besucher zum fetzigen Mix aus Oldies, Schlagern und neuester Popmusik.

 Ein Kontrastprogramm zur weihnachtlichen Musik bot die Ahrtal-Cover-Band Erzeugerabfüllung.

Ein Kontrastprogramm zur weihnachtlichen Musik bot die Ahrtal-Cover-Band Erzeugerabfüllung.

Foto: Martin Gausmann

Sind die Temperaturen auch viel zu mild, so garantieren graue Wolken am Himmel doch einen gewissen Anflug von Winterdepression. Wer zudem noch der vorweihnachtlichen Besinnlichkeit nichts abgewinnen kann, für den war der letzte Samstag ein Pflichttermin.

Die Kult-Veranstaltung am vierten Adventswochenende setzt ein rockiges Zeichen gegen die typische Beschallung in Kaufhäusern und auf Weihnachtsmärkten: Rock und Pop stehen im Mittelpunkt des Programms. Zum Warmwerden heizte DJ Ronnie den von nah und fern angereisten Besuchern ein. So fanden Johannes Neff (Gitarre), Martin Brenner (Keyboard), Jörg Greive (Bass), Martin "Tarzan" Bertram (Gitarre, Gesang), Alex Hens (Schlagzeug), Ellen Thies (Gesang) und Mario "Majo" Glasner (Gesang) ein exzellent aufgewärmtes Publikum vor, als sie die Bühne betraten.

Es folgte ein mehrstündiger Mix aus wütenden Gitarrenriffs wie bei "Song 2" der Gruppe Blur oder Stücken der letzten Jahre wie "Little talks" der Gruppe Of Monsters and Men. "Jetzt kommt mal was besinnliches", so Gitarrist Bertram. Doch was das Septett unter besinnlich versteht, ist immer noch ein epischer Rocksong wie "Drops of Jupiter" von "Train" - intim vorgetragen von Sänger Glasner und Keyboarder Brenner.

Kein Halten gab es für das Publikum zu "Sternenhimmel" von Hubert Kah. Wer einen kleinen Platz um sich herum noch fand, der legte auch mal spontan ein kleines Paartänzchen aufs Parkett. Funktionierte die Aufteilung des Publikums in zwei Hälften auch nur suboptimal, so quoll der Saal beim Schluss-"La, la, la" schier über vor Begeisterung.

Mit Nenas "Nur geträumt" sang sich Sängerin Thies in Ekstase. Die Hände zur in Rockerkreisen bekannten "Pommesgabel" geformt hochgereckt, ließ sie zur Musik ihre Wallemähne wirbeln - vom Publikum mit Zwischenapplaus quittiert. Auch im Reggae fühlen sich die Ahrtaler Rocker zuhause, was sie mit "Aufstehn" der Gruppe Seeed unter Beweis stellten.

An diesem Abend wurde kein Wunsch der geneigten Liebhaber der Rock-Popmusik unerfüllt gelassen. Auch nach über zehn Jahren ist der Lack bei Erzeugerabfüllung kein bisschen ab und so animierte das Publikum die Band, bis spät in die Nacht hinein wieder Hit um Hit zu spielen.

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