Mainzer Fütterungsverbot Ministerin Ulrike Höfken wehrt sich gegen die Vorwürfe

KREIS AHRWEILER · In einem offenen Brief an die Jagd-, Landwirtschafts- und Umweltverbände in Rheinland-Pfalz weist Forstministerin Ulrike Höfken die Kritik der Jäger in den Regionen Ahrweiler und Mayen-Koblenz am landesweit geltenden Fütterungsverbot für Schalenwild scharf zurück.

Höfken fordert "Schluss mit dem Jägerlatein" und erklärt: "Die diffamierenden Zeitungsanzeigen der Kreisjägerschaft entbehren jeder Grundlage und instrumentalisieren den Tierschutz auf skandalöse Weise für die bevorstehende Bundestagswahl. Vielmehr kommen die Jäger dort ihren Verpflichtungen zur tierschutzgerechten Regulierung des Rotwildbestands nicht nach", so die Ministerin.

Die Jäger der Region seien verantwortlich für eine Überpopulation und die damit verbundenen tödlichen Erkrankungen der Tiere. Diese "Fallwildzahlen" seien im Kreis Ahrweiler höher als im gesamten Rest des Landes. Die Ahrweiler Jägerschaft verbreitet falsche Angaben, kritisiert Höfken.

In einer Anzeigenkampagne hatte sie der Landesregierung Tierschutzfeindlichkeit vorgeworfen, da das im Landesjagdgesetz verankerte Fütterungsverbot im vergangenen Winter zum Verhungern von Rotwildkälbern geführt habe. Die Wahrheit sei, dass im Raum Ahrweiler in der kalten Jahreszeit bis April 2013 eine Fütterung durch die untere Jagdbehörde erlaubt wurde und in Verantwortung des Kreises stattfand.

Das gesetzliche Fütterungsverbot für Schalenwild besteht bereits seit der CDU-Regierung 1979. Für Notzeiten ist seit 2005 die Fütterung als Ausnahmeregelung im rheinland-pfälzischen Jagdrecht verankert. "Dass die Jäger diese Tatsache verschweigen, zeigt, wie dreist sie die Öffentlichkeit in die Irre führen - auf Kosten des Tierschutzes sowie der von den massiven Wildschäden betroffenen Forst- und Landwirtschaft", so Höfken.

"Verschwiegen wird auch der tatsächliche Grund für den Tod der Tiere. Die Tiere sind nicht verhungert. Grund für den Tod der Tiere war stattdessen ein extrem hoher Parasitenbefall, der Organschäden auslöste", erklärte Höfken. Untersuchungen des Landesuntersuchungsamtes an den Tierkadavern hätten zweifelsfrei ergeben, dass die Mägen der Tiere gut mit Grünfutter gefüllt waren.

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