Jugendgästehäuser in Bachem und Altenahr Mehr Hotel als Herberge

KREIS AHRWEILER · Stabile Zahlen in der Naturschutzjugendherberge Altenahr, ein Rückgang im Jugendgästehaus Bad Neuenahr-Ahrweiler. So bilanzierte Jacob Geditz, Präsident des Jugendherbergswerkes Rheinland-Pfalz/Saarland, das Jahr 2014 für die beiden Einrichtungen im Kreis Ahrweiler.

 Besonders von Schulklassen wird die Altenahrer Herberge stark frequentiert.

Besonders von Schulklassen wird die Altenahrer Herberge stark frequentiert.

Foto: Martin Gausmann

In Altenahr gab es nach der aktuellen Statistik aus Mainz im vergangenen Jahr 17 907 Übernachtungen von 8652 Gästen im Vergleich zu 17 978 Übernachtungen von 8930 Gästen im Vorjahr. Zahlen, die den Chef der 44 Einrichtungen des Landesverbandes zufriedenstellen.

Für das Haus an der Bachemer Pius-Straße meldete er 27 448 Übernachtungen von 13 375 Gästen im Vergleich zu 29 553 Übernachtungen und 13 525 Gästen im Vorjahr. "Bei dem Minus gehen allein rund 1000 Übernachtungen auf das Konto des Trinkwasserproblems im Herbst", erläuterte Betriebsleiter Wolfgang Appel (57), der das Haus seit seiner Eröffnung im Jahr 1990 führt. "Oma ist krank", sei dabei die häufigste vorgeschobene Begründung für Stornierungen gewesen.

"Das, obwohl wir im Stadtteil Bachem ja gar nicht von der Coli-Verseuchung im Trinkwasser betroffen waren. Aber wenn in den Medien in Nordrhein-Westfalen, wo 95 Prozent unserer Kundschaft herkommt, von Bad Neuenahr-Ahrweiler die Rede ist, wissen die Leute nicht, dass es hier zwei Wassernetze gibt", sagte Appel.

Geditz attestiert dem Haus weiter guten Zuspruch, denn trotz Rückgangs der Übernachtungszahlen differiere die Zahl der Gäste nur um 150.

Für Altenahr, dessen Herberge von Angela Monetto (33) geleitet wird, sieht er eine deutliche Steigerung bei den Zielgruppen Wanderer und Familien. Bei den Wanderern mit 1321 Übernachtungen und den Familien mit 9670 Übernachtungen wurde jeweils der Fünf-Jahres-Rekord gebrochen.

Damit liegt Altenahr in Sachen Familien vor den Schulen mit 6244 Übernachtungen, während in der Kreisstadt die Schulen mit 8545 Übernachtungen vor Familien (7943), Lehrgängen (6380) und Wanderern (3082) punkten.

Wer die Altenahrer Herberge von früher kennt, wird sie übrigens nur noch von außen wiedererkennen. Mit der Grunderneuerung sind seit 2007 seitens der Landesverbandes in das Haus im Langfigtal 3,5 Millionen Euro investiert worden: moderne Zimmer, auch als Doppelzimmer für Paare, neue Küche sowie Speiseraum und Rezeption, die eher Hotel- statt Herbergscharakter haben.

25 000 Euro stehen in diesem Jahr für Isolierungsarbeiten parat - neben den zwei Mal jährlich stattfindenden Anstrichen und Bodenversiegelungen in Fluren und Zimmern. Geditz: "Wir wollen unsere Häuser auf ihrem aktuell guten Stand halten, deshalb muss investiert werden." Sonst wird es irgendwann teuer.

So fließen denn auch 80 000 bis 100 000 Euro in 2015 in neue Sanitäranlagen im Jugendgästehaus in Bachem. "Ansonsten ist der Zustand top", so der Präsident.

Geditz ist sich auch sicher, das es in Bad Neuenahr-Ahrweiler wieder Zuwächse gibt. "Wir haben für 2015 bereits mehr als 23 000 Vorbuchungen. Das passt richtig zum Silberjubiläum des Hauses." Dieses soll im September ganz groß gefeiert werden.

Geditz machte bei der gestrigen Bilanz klar, dass die beiden Einrichtungen eine feste Hausnummer auf dem Arbeitsmarkt seien. Das Haus in Bachem hat 32, das in Altenahr 13 Mitarbeiter.

Der Präsident blickte aber auch auf die andere Rheinseite. In Leutesdorf werde am 1. Juni das 44. Jugendgästehaus des Landesverbandes eröffnet. Kapazität: 150 Betten.

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