Ausstellung in Ahrweiler Mädchen an der Modelleisenbahn

AHRWEILER · Eine Modelleisenbahn ist ein Spielzeug, das nicht nur Kinder fasziniert. Bis ins hohe Alter spielen Menschen mit den Eisenbahnen. Dass dies aber in erster Linie ein Spielzeug für Jungs und Männer sein soll, will die neunjährige Lätitia aus Ahrweiler nicht gelten lassen.

 Die Nostalgieanlage ist ein Werk von Benjamin und Lätitia.

Die Nostalgieanlage ist ein Werk von Benjamin und Lätitia.

Foto: Martin Gausmann

Sie ist eines von vier Kindern, die Woche für Woche zwei Stunden lang zum Modelleisenbahnclub Rhein-Ahr kommen, um dort an der Anlage zu bauen. "Rund drei Jahre lang arbeiten die Kinder an ihrer Anlage, ehe sie allmählich zur Anlage der Jugendlichen wechseln", berichtete Vorsitzender Reinhold Hardebusch. Gestern hatte der Modelleisenbahnclub in die Aula der Ahrweiler Aloisiusschule eingeladen. Zu sehen war da auch das Werk der Kinder, eine Nostalgieanlage mit Schienen, Häusern oder Zügen aus den 1950er Jahren. Die hatte man vor einigen Jahren in einem ziemlich desolaten Zustand erworben, um die Teile dann in mühevoller Kleinarbeit zu zerlegen, neu zu lackieren und nach und nach wieder aufzubauen. Ein Job, in dem die vier Kinder förmlich aufgingen. Und darum ist Hardebusch auf Lätitia besonders stolz. "Sie schnappt sich den Lötkolben oder die Bohrmaschine und fängt selbstständig an zu arbeiten."

Zur Ausstellung in Ahrweiler kamen schon am Morgen scharenweise Besucher. Ihnen wurde auch eine Anlage der Modellbahnfreunde aus Schweich an der Obermosel präsentiert. Das transportable Stück wird aus einzelnen Modulen zusammengesteckt. Rund zwölf Meter lang und mit gut 25 Metern Schienenwegen war diese Anlage schon ein Hingucker, die gesamte ist viermal größer.

Neueste Technik bot die Bahn des Eisenbahnclubs Euskirchen. Da fuhren längst nicht nur Züge. Eine Straßenbahn machte Halt, ein Bus fuhr die Haltestelle an. Auf den Straßen herrschte reger Verkehr, Lastwagen hielten an Kreuzungen. "Die Kombination macht's", so Hardebusch zu dem Hingucker.

Dieter Israel aus Bassenheim hatte auch was Besonderes dabei: eine Dampfmaschine, an die Sägevorrichtungen angeschlossen waren. Eine Schlossereisäge oder aber eine Bandsäge, eine Bohrmaschine oder eine Wippsäge, all das funktionierte und kann von der Dampfmaschine betrieben werden. Weil die Anlage in Ahrweiler gestern aber im Dauerbetrieb war, unterstützten zwei kleine Elektromotoren die Sägen. Israel hat die Geräte komplett selbst gebaut, als Vorlage dienten dabei lediglich alte Bilder.

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