Rosenkranzkirche in Bad Neuenahr Lebendige Krippe: Nur das Jesuskind war eine Puppe

BAD NEUENAHR · Das Jesuskind war diesmal eine Puppe, aber sonst waren alle Akteure echt bei der "Lebendigen Krippe" vor der Rosenkranzkirche. Und die Kirchdauner Dorfmusikanten, die zur Premiere der diesjährigen Auflage auf das Kommende einstimmten, brauchten nicht erst "Kommet ihr Hirten" zu spielten.

 Eine lebendige Krippe gab es in der Rosenkranzkirche.

Eine lebendige Krippe gab es in der Rosenkranzkirche.

Foto: Martin Gausmann

Die Hirten waren schon da - sogar mit echten "Hütehund", der in Wirklichkeit Lena hieß, und mit Schafen und Ziegen im Stall.

Die Tiere im Stroh waren schon vor dem Start der Bühnenaktionen ein Anziehungspunkt für die mehr und mehr werdenden Besucher auf der Telegrafenstraße geworden. Besonders die erst zwei Tage alten Lämmchen und Zicklein hatten es vielen angetan. Im Mittelpunkt stand jedoch das, was die rund 20 Gemeindemitglieder, inklusive Kinder, im zehnten Jahr inszenierten. "Wir setzen das Geschehen um Weihnachten in Szene. Die Lebende Krippe ist kein Schauspiel und auch kein Krippenspiel", stellte Beatrix Knieps-Müller fest: "Es ist die Darstellung der Verkündigungs- und Weihnachtsgeschichte."

Die Darsteller sprachen nicht, sie bewegten sich zum biblischen Text. Knieps-Müller, die das Schauspiel mit Slavica Wolter organisiert hatte, fungierte als Vorleserin. Während Blechblasmusik aus den Lautsprechern ertönte, begann sie: "Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein helles Licht. Über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf." Alle schauten auf das Kircheportal, dessen geöffnete Türen die Seitenwände des Stalls von Bethlehem formten, in dem Jesus geboren wurde. Darüber leuchtete ein elektrifizierter Stern und darunter stand die noch leere, mit einem Fell ausgekleidete Krippe.

Erst hörten die mehr als 100 Zuschauer die Lesung von der Ankündigung aus dem neunten Kapitel des Buchs Jesaja aus dem Alten Testament. Dann folgten die Geschehnisse rund um die Geburt Jesu aus dem Lukasevangelium. Maria (Christine Hansen) im blauen Gewand schritt zum Auftakt über den Kirchenvorplatz und setzte sich auf einen Strohballen, wo ihr der Engel (Manuela Butgereit) erschien und mit ausgebreiteten Armen von dem Kind, das sie empfangen würde, berichtete.

Sehr innig war wenig später der Moment, als Maria und Josef (Erich Stadtfeld) auf der Kirchentreppe vor der Krippe niederknieten, engelhafter Gesang erklang und Glocken läuteten. Drohende Klänge begleiteten den Auftritt Herodes' (Lenart Schooß-Hansen), aber umso friedvoller wirkte das Bild, als alle Hirten und die Könige die Heilige Familie auf den Stufen von Sankt Marien und Sankt Willibrord umringten, während eine Jubelmelodie gespielt wurde.

Die "Lebende Krippe" wird noch einmal gezeigt am kommenden Samstag, 19. Dezember, ebenfalls um 17 Uhr vor der Rosenkranzkirche.

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