Alfredo Pauly Landesbetrieb äußert sich zum Schloss - "Wir prüfen Rücktritt vom Vertrag"
AHRWEILER · Die neueste Entwicklung um die seit fünf Jahren leerstehende ehemalige Weinbauschule in Ahrweiler beschäftigt den Landesbetrieb Liegenschaften und Baubetreuung (LBB). Wie berichtet, plante der Bad Neuenahrer Pelzhändler Alfredo Pauly auf dem Areal ein "Château de Luxe". Inzwischen lässt Pauly aber über einen Makler per Immoscout-Anzeige einen Investor suchen. LBB-Sprecher Markus Ramp beantwortete am Freitag Fragen .
Ist dem LBB die Immoscout-Verkaufsanzeige bekannt und ist der LBB noch Eigentümer der Immobilie?
Markus Ramp: Von dem Angebot im Internet wurden wir selbst überrascht, es ist nicht mit uns abgesprochen. Die Anzeige wurde nicht von uns in Auftrag gegeben. Wir sind nach wie vor Eigentümer.
Wann muss Pauly denn jetzt den Kaufpreis zahlen? Wie lange will man ihm noch Aufschub gewähren?
Ramp: Die Fälligkeit des Kaufpreises und die Eigentumsübertragung sind vom Inkrafttreten des Bebauungsplans sowie einer rechtskräftigen Baugenehmigung abhängig. Zu Beginn dieses Jahres hatten wir Herrn Pauly eine Frist gesetzt, die Rechtskraft des Kaufvertrages und somit die Kaufpreisfälligkeit bis Mitte des Jahres herbeizuführen. Da dies bis zum heutigen Tag nicht erfolgt ist und die Liegenschaft stattdessen im Internet angeboten wird, haben wir Herrn Pauly aufgefordert, sich hierzu zu erklären. Gleichzeitig prüfen wir derzeit einen Rücktritt vom Kaufvertrag.
Ist es nicht Zeit für ein neues Bieterverfahren?
Ramp: Dies hängt vom weiteren Fortgang ab.
Sind 1,84 Millionen Euro als ursprünglicher Kaufpreis treuhänderisch hinterlegt?
Ramp: Ja.
Wie reagiert der LBB auf die aktuelle Entwicklung?
Ramp: Wir streben eine zeitnahe Klärung an. Einen Rücktritt vom Vertrag halten wir aufgrund der aktuellen Ereignisse für möglich, wollen allerdings zunächst das Gespräch abwarten. Auf Herrn Paulys Veranlassung ist architektonischer Planungsaufwand in das Projekt geflossen, auch die Stadt hat die notwendigen Rahmenbedingungen durch die Änderung des Bebauungsplans geschaffen. Es wäre bedauerlich, wenn dies alles umsonst gewesen sein sollte.
