"Partner der Feuerwehr" Kreisverwaltung bekommt Auszeichnung

KREIS AHRWEILER · Wenn die Piepser sich melden oder die Sirenen heulen, lassen die Feuerwehrleute in der Regel alles stehen und liegen, um getreu ihrem Motto zu retten, zu löschen, zu bergen oder zu schützen. Stehen Einsätze tagsüber an, bedarf es oftmals auch des Verständnisses beim Arbeitgeber und damit oftmals auch bei dessen Kunden. Dieses Verständnis ist nicht immer gegeben.

 Feuerwehren aus dem ganzen Kreis waren nach einem Starkregen ins Brohltal ausgerückt. Der Einsatz dauerte zwei Tage.

Feuerwehren aus dem ganzen Kreis waren nach einem Starkregen ins Brohltal ausgerückt. Der Einsatz dauerte zwei Tage.

Foto: Martin Gausmann

"Aber hier schließt sich ein Kreis", betonte Peter Gerhards, seines Zeichens Vize-Präsident des Landesfeuerwehrverbandes. Soll heißen: Ohne Verständnis der Kunden wird es schwierig für den Chef. Ohne um ihren Job bangende Wehrleute wird es brenzlig für die Wehr. Und ohne einsatzfähige Wehr wird es wiederum kritisch für Kunden und Arbeitgeber.

Dann nämlich, wenn bei ihnen der Ernstfall eintritt und - wie bei Hochwasser oder Silobränden im Kreis schon geschehen - der Einsatz über Tage dauert. Um einem solchen Szenario vorzubeugen, hat der Deutsche Feuerwehrverband 1999 die Offensive zur Verbesserung der Beschäftigungsbedingungen von Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren im Einsatzdienst ins Leben gerufen. Dazu gehört auch, den Arbeitgebern "Danke" zu sagen.

Gerade in Kleinbetrieben wird es eng, wenn zwei von drei Mitarbeitern der Wehr angehören. Im Einsatzfall muss der Chef dann Einsicht zeigen. Wer Wehrleute beschäftigt, soll dies nach dem Willen der Verbände auch nach außen hin dokumentieren. Das gilt für Betriebe jeder Art und Größe gleichermaßen wie für Behörden und Verwaltungen.

Bei der Kreisverwaltung mit ihren mehr als 350 Mitarbeitern sind es 15 Personen, die aktiven Dienst in den Feuerwehren ihrer Heimatorte leisten. Hier versteht man es seit Jahrzehnten, Angestellte, die ein Ehrenamt in der Feuerwehr wahrnehmen, vom Dienst freizustellen. Damit trägt die Kreisverwaltung wesentlich zur Sicherung des Brandschutzes bei. Das wurde bei einer Feierstunde im Kreishaus honoriert. Peter Gerhards überreichte Landrat Pföhler im Kreishaus in dankbarer Anerkennung des Innenministers Roger Lewentz, des Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes, Frank Hachemer, und des Vorsitzendes des Kreisfeuerwehrverbandes, Eduard Krahe, Urkunde und Förderschild als "Partner der Feuerwehr".

Die Kreisverwaltung ist die erste Kommunalverwaltung in Rheinland-Pfalz, der diese Auszeichnung verliehen wurde, was Landrat Jürgen Pföhler mit besonderem Stolz erfüllte. "Die Kreisverwaltung geht als Träger des überörtlichen Brandschutzes und verantwortliche Behörde für den Katastrophenschutz mit gutem Beispiel voran und stellt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Bedarf selbstverständlich für diese ehrenamtliche Tätigkeit frei.

Über die Nachricht, dass mit der Kreisverwaltung Ahrweiler eine der ersten Behörden im Land Rheinland-Pfalz diese hohe Auszeichnung auf Vorschlag des Kreisfeuerwehrverbandes erhält, habe ich mich sehr gefreut." Dank gelte an dieser Stelle natürlich den 15 Mitarbeitern der Kreisverwaltung, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich in den Wehren engagieren. "Ihrem Einsatz haben wir es zu verdanken, dass wir als Behörde für die Verleihung des Förderschildes vorgeschlagen wurden", so der Landrat, der prompt versprach, das Schild an prominenter Stelle im Kreishaus zu platzieren.

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