Bad Neuenahr-Ahrweiler Junge Leute erstellen Wunschkatalog für neuen Jugendpark

KREISSTADT · "Legt ruhig eine Schippe mehr drauf. Gestrichen werden kann immer noch." Für Stadtratsmitglied Peter Ropertz war an der Bachemer Skater-Anlage Haushaltskonsolidierung ein Fremdwort.

 Aaron Paffenholz (mit Kappe) an der Pinwand.

Aaron Paffenholz (mit Kappe) an der Pinwand.

Foto: Schmitt

Denn es ging um die Jugend der Kreisstadt, sprich diejenigen, die mit Kinderspielplätzen nichts mehr und mit Parks noch nichts anfangen können. Der Stadtrat hatte den jungen Leuten in der vorletzten Sitzung grünes Licht für die Mitgestaltung eines Jugendparks gegeben.

Ein Beschluss, der einstimmig gefasst wurde und der unterstützt wurde durch eine Online-Petition, die nach Wohnorten sortiert wurde. Von 500 Einträgen kam mehr als die Hälfte aus der Kreisstadt, gefolgt von den Nachbarkommunen Grafschaft und Sinzig. Initiatoren waren Aaron Paffenholz und Hannes Wunder.

Am ersten Workshop an der Bachemer Anlage nahmen rund 50 Kinder und Jugendliche teil. Mit dabei auch Bauingenieur Martin Jung und Abteilungsleiter Armin Horst für die Stadt sowie Vertreter der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Aaron Paffenholz, 17, machte schnell klar, worum es geht: "Wir wollen in der Stadt einen Platz haben, an dem wir unter uns sind."

Ein Blick auf die Pinwand mit beschriebenen Sprechblasen gab ihm recht. Im Rat angeregte Familienfreundlichkeit fand da kein positives Echo. Denn wer saust schon gerne durch die Halfpipe, wenn Mama zusieht: "Wir wünschen uns in einem neuen Jugendpark neben der Skater-Anlage eine Picknick-Wiese zum Chillen, Lampen für das Skaten im Winter, Mülleimer gegen den Dreck und das alles weit weg von der Schule."

Dass die Wünsche berechtigt sind, darüber war sich bereits der Stadtrat einig. Auch hatten Jugendliche mit Peter Ropertz, der in dieser Sache keine Parteipolitik sehen möchte, einen Skate-Park in Köln besucht. Der Anregungen gab es also gar viele. Und auch der Willenserklärungen.

Das wurde beim Gespräch mit den Jugendlichen deutlich: "Wenn wir den Park bekommen, dann kümmern wir uns auch darum, dass er in Ordnung bleibt." Eine Art Selbstverwaltung also. Von Jungs und Mädchen für Jungs und Mädchen. Einen Zahn musste Ropertz den jungen Leuten allerdings ziehen. "Im Sommer geht es noch nicht los. Die Planungen können wir nächstes Jahr beginnen." "Macht nix", fand Hannes Wunder, denn beim nächsten Workshop soll zuerst einmal ein Standort gesucht werden.

Dann können Martin Jung und Armin Horst auch mitsprechen, denn sie wissen über problematische Nachbarschaften und Ruhebereiche besser Bescheid als ihre jungen Planer-Kollegen. Das letzte Wort hat sowieso der Stadtrat.

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