Sitzung des Kreuzbundes Bad Neuenahr-Ahrweiler Jeck sein geht auch ohne Sprit

HEIMERSHEIM · Kein närrischer, aber ein runder Geburtstag: Zum 30. Mal fand am Freitagabend die "alkoholfreie Karnevalssitzung der Kreuzbundgruppen Bad Neuenahr-Ahrweiler" statt, nach 2012 zum zweiten Mal in der Landskroner Festhalle in Heimersheim. Und wie schon im Vorjahr konnten sich Sitzungspräsident Jochen Moll und sein Team über eine "volle Hütte" freuen.

 Dudelsackklänge aus der Eifel beim Kreuzbund.

Dudelsackklänge aus der Eifel beim Kreuzbund.

Foto: Martin Gausmann

Viele Jecke waren dem Ruf "Kreuzbund Alaaf" gefolgt. Ihnen bot das Organisationskomitee eine tolle Veranstaltung mit einer Auswahl bester Bühnenkarnevalisten aus der näheren und weiteren Umgebung. Das Beste: alle Künstler traten ohne Gage auf, viele von ihnen zum wiederholten Male.

Denn es ist ihnen eine Selbstverständlichkeit, die Arbeit des Kreuzbundes zu unterstützen, der rund 150 Suchtkranke betreut und der die Erlöse aus dem Karneval braucht, um seine Arbeit aufrecht erhalten zu können. Daher freute sich Jochen Moll auch über die Unterstützung des Kreises Ahrweiler, für den der Kreisbeigeordnete Friedhelm Münch gekommen war.

Er und die übrigen Gäste erlebten einen fünfstündigen jecken Reigen, der gleich mit einem Paukenschlag begann. Denn mit Prinz Helmut III. (Beu) und Kinderprinzessin Anna I. (Vaupel) zogen zwei waschechte Tollitäten ein, natürlich begleitet von Spielmannszug und Tanzcorps. Es waren die obersten Repräsentanten der Heimersheimer Karnevalsgesellschaft "Närrische Landskroner".

Erste Orden fanden neue Besitzer. Dabei präsentiert der Kreuzbund ganz besondere Orden, diese werden Jahr für Jahr von Alfred Kniel in mühevoller Arbeit handgefertigt, wobei jährlich rund 300 Arbeitsstunden benötigt werden. Dem Kreuzbund überlässt Kniel die Orden kostenlos. Als erste neue Ordensträger konnten sich mit Willi Fuhrmann und Karl-Heinz Berresheim zwei Mitstreiter aus den Anfangsjahren der Kreuzbundsitzungen freuen.

Richtig jeck ging es dann ins Programm: Aus Bad Münstereifel waren Harry & Chris (Bäurich) mit ihrer Musikbox angereist. Sie schafften es, in einem Lied auf rund einem Dutzend verschiedener Instrumente, vom Dudelsack bis zur E-Gitarre, zu spielen. Musikalisch präsentierten sich auch die "Jodesberger Jonge", eine Top-Stimmungsbands im Köln-Bonner Raum.

Das Sextett um Sänger Toni Schlotterbeck präsentierte Schunkel- und Partyknüller aus eigener Feder und coverte Top-Songs der Kölner Bandgrößen wie Höhner oder Bläck Fööss. Gassenhauer zum Schunkeln, Klatschen und Mitsingen hatten die Ahrtal-Tramps parat, eine Brass-Band, die vornehmlich auf Weinfesten und im Karneval beste Stimmung verbreitet. Das war am Freitagabend nicht anders. Knatschjeck kamen derweil die "Ahrtalblömche" daher. Das närrische Duo Rainer Groß und "Wolli" Krupp hatte dabei ein karnevalistisches Heimspiel in der Kreisstadt.

In die Bütt oder ans Mikrofon trauten sich auch andere Narren, um das Publikum gewohnt gut zu unterhalten. "Hennes & Mättes" zum Beispiel, die seit einem Vierteljahrhundert aus dem Hönninger Karneval nicht wegzudenken sind. Von dort kamen auch "Der een on der Anne" angereist. Thomas Berschbach und Udo Kohn präsentierten "herrlich bekloppt" ihr Blödel-Duett. Höchste Schwierigkeitsstufe am Mikro war der gereimte Vortrag, den "Schwester Nixnutzia" alias Marlies Bellgardt bei ihrem Kreuzbund-Debüt meisterlich vortrug. Sie hatte ebenso die Lacher auf ihrer Seite, wie die "Traaatschweiber" Ellen Krämer und Gertrud Herter aus Sinzig.

Getanzt wurde im Übrigen auch, nicht nur von den Mädchen und Jungs der Landskroner . Mit "Blue Velvet" aus Bad Bodendorf war eine Spitzen-Showtanzgruppe dabei. Auch die Unkelbacher Rot-Weißen Funken präsentierten tolle Tänze. Und weil bei einer Karnevalssitzung kein Männerballett fehlen darf, kamen die Vulkanelfen aus Niederzissen betont unerotisch als "Russen" daher.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort