Kreis Ahrweiler Hohe Nachfrage nach ambulanten Pflegeleistungen

KREIS AHRWEILER · Die Begriffe "Demografische Entwicklung" und "Pflegenotstand" drehen schon seit längerer Zeit in der Bevölkerung und in den Medien ihre Runden. Auch vor dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) im Kreis Ahrweiler, einer der größten Leistungserbringer ambulanter und häuslicher Pflege in der Region, macht die Auswirkung dieser beiden gesellschaftlichen Entwicklungen keinen Halt. Auch dort werden die Folgen immer deutlicher spürbar.

"Die Anfrage nach Pflegeleistungen ist in den vergangenen Jahren schleichend, aber kontinuierlich gestiegen", bestätigt Michael Alberti, zentraler Qualitätsmanagementbeauftragter des DRK-Pflege-Service. Die Nachfrage bestätigt ihm, dass die oft genannte "Demografische Entwicklung" keine Erfindung sei.

"Wenn der Altersdurchschnitt steigt, steigt auch die Nachfrage nach Pflegeleistungen, auch im ambulanten Bereich", gibt Alberti zu bedenken. Natürlich sei man erfreut über die Nachfrage, da diese ja auch die qualitativ hochwertige Arbeit der DRK-Pflegekräfte bestätige. "Würden wir unsere Arbeit schlecht machen, würden die Leute sich nicht mehr von unseren Teams versorgen lassen wollen", bewertet Alberti die Situation.

Völlig gegensätzlich zum demografischen Wandel entwickelt sich die Personalsituation in der Pflege.

"Für uns als Arbeitgeber wird es aufgrund des Pflegekräftemangels immer schwieriger, Personal zu bekommen", beschreibt DRK-Kreisgeschäftsführer Frank Trömel die aktuelle Entwicklung aus Arbeitgebersicht. "Wir haben in den vergangenen fünf Jahren hohe Summen in die Schaffung moderner und zeitgemäßer Arbeitsplätze und in unseren für die ambulante Pflege notwendigen Fuhrpark investiert", so Trömel.

Dass das DRK im Ahrkreis durchaus ein guter Arbeitgeber sei, bestätige auch die Personalstatistik.

"Viele unserer Mitarbeiter sind seit mehr als zehn Jahren bei uns tätig. Sogar Mitarbeiterinnen der ersten Stunde unseres Pflegedienstes haben uns bis zum Erreichen des Ruhestandes fast drei Jahrzehnte lang die Treue gehalten. Um gegen den drohenden Pflegenotstand anzugehen, bildet das DRK seit einigen Jahren in Kooperation mit der Berufsbildenden Schule Bad Neuenahr erfolgreich Altenpfleger aus.

Das DRK bietet neben dem Rettungsdienst auch im Bereich des Sozialen Service (Besuchsdienste, Betreuungsdienste, Behindertenfahrdienst) die Möglichkeit der Ableistung eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) oder des Bundesfreiwilligendienstes (BFD).

"Die Freiwilligendienste bieten gerade jungen Menschen die Möglichkeit, sich einen Beruf ein Jahr lang intensiv anzuschauen, bevor man sich für eine entsprechende Berufsausbildung entscheidet. Ich bin davon überzeugt, dass Berufe im sozialen Bereich, insbesondere in der Pflege, zunehmend krisensichere Arbeitsplätze werden. Der steigende Bedarf an Pflegekräften aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung ist zweifelsfrei vorhanden", erläutert Trömel.

Wer sich über die vielfältigen Aufgaben des DRK-Kreisverbandes informieren möchte, findet Infos und Ansprechpartner auf der Homepage des DRK unter www.kv-aw.drk.de.

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