1050-Jahr-Feier am Fuße der Landskrone Heppingen dreht am Rad der Zeit

HEPPINGEN · "Es ist wirklich beeindruckend, was hier in Heppingen bewegt und gestaltet wird." Landrat Jürgen Pföhler war sichtlich beeindruckt. 1050 Jahre wurde das Dorf nun alt. Und das Jubiläum wurde nach besten Kräften gefeiert.

 In zum Teil historischen Gewändern zogen die Heppinger zum Ortsjubiläum durch die Straßen.

In zum Teil historischen Gewändern zogen die Heppinger zum Ortsjubiläum durch die Straßen.

Foto: Martin Gausmann

Dabei drehten die Heppinger ordentlich am Rad der Zeit. Das Festwochenende spannte nämlich einen gewaltigen Boden von der tiefen Vergangenheit bis in die Gegenwart des Ortes.

Festakt, Feuerwerk, Umzug, eine illuminierte Landskrone und laute Böllerschüsse: Ganz Heppingen war am Wochenende auf den Beinen, um den Ortsgeburtstag zu feiern. Schließlich kann kaum eine Gemeinde auf eine solch lange Geschichte zurückblicken. Das Jahr 965 ist für Heppingen von großer Bedeutung, denn damals wurde ein Hof vom Kölner Erzbischof Bruno dem von ihm gegründeten Kölner Benediktinerkloster Sankt Pantaleon testamentarisch vermacht. Diesen Hof "Havingan" hatte Bruno zuvor in Heppingen erworben. Havingan ist die älteste überlieferte Form des heutigen Ortsnamens Heppingen, rief Landrat Pföhler in Erinnerung.

Im Laufe seiner Entwicklung habe Heppingen an allen geschichtlichen Umbrüchen und Veränderungen teilgenommen. "Es hat kriegerische und friedliche Zeiten erlebt, Phasen der Not und Entbehrung, aber auch Jahre, in denen alles seinen gewohnten Gang im Jahreslauf ging und die Menschen satt wurden, denn es gab auch immer wieder Hungerzeiten, Epidemien und Seuchen", so der Landrat.

Über Jahrhunderte lebten die Menschen in Heppingen im Schatten der Burg Landskrone, bekamen deren Bau, Niedergang und Zerstörung mit. Von der einst stolzen Burg ist nicht mehr viel übriggeblieben. Pföhler: "Aber man kann von dort einen grandiosen Blick auf das Ahrtal, natürlich auch auf Heppingen, genießen."

Ort blickt auf lange Geschichte zurück

Der Ort erlebte 1852 nach der Erbohrung der Apollinarisquelle den Aufstieg von Neuenahr zum Heilbad von internationaler Bedeutung. Einen Mineralbrunnen hatten die Heppinger aber schon früher: Ein Brunnen wird dort bereits im Jahre 1565 genannt. Ein großer Blumenteppich mit der Jahreszahl "1050" machte an der Pfarrkirche auf das Jubiläum aufmerksam, aber auch die Böllerschüsse, die beim Festumzug durch das Ahrtal hallten.

Auf der Landskrone wurde nach Einbruch der Dunkelheit auf großen Zahlen "1050" erleuchtet - Spaßvögel hatten in der Nacht zuvor einige Ziffern vertauscht. Ortsvorsteher Klaus Kniel und sein Organisationsteam hatten den Streich allerdings früh genug bemerkt und die Zahlen am Morgen wieder in die richtige Reihenfolge rücken lassen.

"Wir gedenken einer über tausend Jahre alten Geschichte an diesem Ort, diesem winzigen Teil der Erde, der uns Heimat ist", sagte Kniel beim Festakt, zu dem Kreisstadtbürgermeister Guido Orthen, viele Ehrengäste und das halbe Dorf gekommen waren. Im Bürgerhaus fanden sie nicht alle einen Platz, daher wurde auch in aufgebauten Zelten sowie im Hof des Bürgerhauses gefeiert. Der war herbstlich dekoriert und anheimelnd illuminiert. Flaggen und Kerzen auf den Fensterbänken der Dorfhäuser wiesen zudem auf den besonderen Tag im Ort hin.

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