Konzert in Bad Neuenahr Gospelchor begeisterte in der überfüllten Martin-Luther-Kirche

BAD NEUENAHR · In mittlerweile traditioneller Weise hat der Gospelchor der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Neuenahr in der Martin-Luther-Kirche sein Konzert anlässlich der Uferlichter gegeben. Restlos gefüllt Ränge, ein Programm zwischen Gospel und amerikanischen Weihnachtsliedern und ein gut aufgelegter Chor garantierten für ein erfolgreiches Programm.

 Der Gospelchor der Evangelischen Kirchengemeinde sang vor restlos gefüllten Rängen. FOTO: GAUSMANN

Der Gospelchor der Evangelischen Kirchengemeinde sang vor restlos gefüllten Rängen. FOTO: GAUSMANN

Foto: Martin Gausmann

Die milden Temperaturen ließen die Bad Neuenahrer Innenstadt vor Menschen nur so wimmeln. Wer einen Parkplatz suchte, der fand erst weit oberhalb der Willibrord-Kirche noch ein Plätzchen. Auf der Kurgartenbrücke verdichtete sich der Strom der Menschen. Bis hierhin standen die teilweise von weit her gereisten Besucher und erwarteten in einer mächtigen Reihe, dass sich endlich die Tore der Martin-Luther-Kirche öffnen mögen.

Kaum waren diese auch nur einen Spalt breit geöffnet, strömten die Menschen hinein. Binnen weniger Minuten waren das Kirchenschiff und die beiden Emporen voll besetzt, so dass die Nachzügler allesamt stehen mussten. Die Massen an Publikum spornten den Chor sichtlich und hörbar an und unter der Leitung von Chorleiterin Andrea Stenzel ging es mit "Bless the Lord, o my soul" direkt schmissig los.

Die tänzerische Freude wurde mit "In the name of the father" beibehalten und bei "Lift up your voice" konnten die Frauenstimmen nach Herzenslust jauchzen. Begleitet wurden die Sänger von Michael Schütz auf dem Klavier, der für diesen Abend aus Potsdam angereist kam und Thea Marie Eppich an der Geige.

Mit einer rockigen Interpretation des Gesangbuch-Liedes "Freuet euch, ihr Christen alle" spielte Schütz sich in die Herzen des Publikums. Die zahlreichen Solopassagen übernahmen Chorleiterin Stenzel, Tamara Spitzlei und Steffi Hopp, denen nur die Technik manchmal einen Strich durch ihren hervorragenden Beitrag machte. Manchmal ging es etwas chaotisch zu auf der Bühne. Das Mitsingen von Helmut Josts "Lord, we pray" etwa wurde dem Publikum dadurch erschwert, dass nicht der englische Text an die Kirchenwand geworfen wurde.

"Das ist halt live", entschuldigte sich Stenzel mit einem Lächeln und das Publikum ließ sich durch diese charmanten Zwischenfälle nicht aus der klatschfreudigen Laune bringen. Mit dem Ruf nach Gerechtigkeit "Like a mighty stream" und dem sphärischen "Immanuel" stellte der Chor sein Können auch im ruhigen Fach unter Beweis und leitete über zum weihnachtlichen Teil des Abends, der jedoch dem ausgelassenen Rhythmus keinen Abbruch tat.

Die Damen des Chores präsentierten die Carols "Angels Gloria" - zu Deutsch besser bekannt als "Hirten haben auf den Feldern" - und "Holy Night". Der Chor antwortete mit "A jolly, jazzy Christmas" dem "Jingle bell Rock" und dem obligatorischen "Winterwonderland". Zum Finale musste das Publikum wieder seine Sangeskraft unter Beweis stellen. Gemeinsam sangen Chor und Zuhörer den Klassiker "Silent Night/Stille Nacht". Seine große Begeisterung drückte das Publikum damit aus, dass es den Gospelchor erst nach zwei Zugaben in den Feierabend entließ.

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