Präsentation im Kloster Marienthal Frühburgunder lockte Weinfreunde

MARIENTHAL · Das Weingut Kloster Marienthal war am Samstag Ziel von mehr als 300 Freunden des Frühburgunders, einer alten Rebsorte der Ahr. Zum dritten Mal hatte der Verein "Ahrwein" zu der alle zwei Jahre stattfindenden Präsentation eingeladen, an der sich zahlreiche Weingüter und Genossenschaften der Ahr beteiligen.

Fachleute und Laien besuchten das Frühburgunderforum in Marienthal. FOTO: GAUSMANN

Fachleute und Laien besuchten das Frühburgunderforum in Marienthal. FOTO: GAUSMANN

Foto: Martin Gausmann

Der Frühburgunder ist durch Mutation aus dem Blauen Burgunder entstanden. Er reift früher als die klassische Rebsorte der Ahr, der Spätburgunder, muss entsprechend früh gelesen werden und bringt mit seinen kleinen Beeren zwar geringe Erträge, aber gehaltvolle Weine. Frühburgunder wächst auf 37 der insgesamt 564 Hektar Rebfläche der Ahr und steht bei den Rotweinen an zweiter Stelle nach dem Spätburgunder, der auf 354 Hektar wächst.

Mit Fachkenntnis pilgerten die Weinfreunde von Stand zu Stand, um die Spezialität zu testen. Im Fokus stand der Jahrgang 2013, bei den im Barrique gereiften Weinen oft der 2012er. An einigen Ständen gab's schon 2014er Frühburgunder als Fassprobe, Vorgeschmack auf künftige Genüsse.

Marc Adeneuer vom Weingut J.J. Adeneuer, der auch Vorsitzender des Vereins "Ahrwein" ist, stellte drei Jahrgänge vor: 2009, 2011 und 2013, obgleich sein Weingut den 2009er und 2011er nicht mehr im Verkauf hat. "Wir wollen zeigen, wie sich so ein Wein im Laufe der Jahre entwickelt", begründete er die Auswahl. Auch bei der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr weckte ein Wein aus der Schatzkammer, Jahrgang 2008, Interesse, während generell die aktuellen Weine probiert wurden.

Noch weiter in die Vergangenheit gegriffen hatte die Hochschule Geisenheim, die als Gast teilnahm. Hit war hier ein 2002er Frühburgunder. Produziert worden war er in klassischer Maischegärung und mit ökologischem Säureabbau, so, wie auch Winzer der Ahr verfahren. "Es waren Trauben mit einem hohen Mostgewicht aus einem guten Jahrgang", berichtete Hubert Konrad von der Hochschule. Die lange Haltbarkeit führte er dabei auch auf den Schraubverschluss der Flaschen zurück: "Da reifen die Weine langsamer", sagte er.

Als "Heimspiel" bezeichnete Hans-Jörg Lüchau vom Mayschosser Deutzerhof die Präsentation. Im Publikum hatte er viele Besucher ausgemacht, die immer wieder zu VDP-Präsentationen (Verband Deutscher Prädikatsweingüter) kommen. Am VDP-Gemeinschaftsstand gab's Kostproben der Weingüter Meyer-Näkel, Nelles, Deutzerhof, Jean Stodden und H.J. Kreuzberg in Preislagen von 17 bis 36 Euro. Seinen ersten in eigener Regie produzierten Frühburgunder bot Alexander Weber vom Öko-Weingut Maibachfarm an. Beim Weingut Kriechel erregte der 2012er "Jubilus" Goldkapsel besonderes Interesse. Die Dagernova Weinmanufaktur schenkte unter anderem einen 2011er Frühburgunder Barrique-Wein ein.

Ein "interessantes Publikum" hatte Paul Schumacher vom gleichnamigen Weingut ausgemacht und führte den 30-Euro-Eintrittspreis als "Beleg für das Interesse an der Sache" an - immerhin standen 40 Weine zur Wahl. "Alles Wiederholungstäter", meinte Astrid Rickert von der Mayschosser Genossenschaft.

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