Gegen den Fachkräftemangel Flüchtlinge fit machen für die Lehre im Gastgewerbe

KREIS AHRWEILER · Mit 100 Stunden Sprachkursus und Betriebspraktika werden neun Bewerber vorbereitet.

 Ein Kurs-Teilnehmer aus Eritrea (vorne von links), DEHOGA-Präsident Gereon Haumann und Landrat Jürgen Pföhler mit Flüchtlingen und EU-Bürgern, die für eine Ausbildung in der Gastronomie fit gemacht werden sollen sowie weiteren Akteuren der Integrations-Initiative. AW-Press

Ein Kurs-Teilnehmer aus Eritrea (vorne von links), DEHOGA-Präsident Gereon Haumann und Landrat Jürgen Pföhler mit Flüchtlingen und EU-Bürgern, die für eine Ausbildung in der Gastronomie fit gemacht werden sollen sowie weiteren Akteuren der Integrations-Initiative. AW-Press

Der Kreis Ahrweiler startet mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) Rheinland-Pfalz ein neues Projekt zur Integration von Flüchtlingen. Das Ziel ist, Flüchtlinge und EU-Bürger in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Die Kreisvolkshochschule Ahrweiler (KVHS) organisiert einen weiteren Sprachkurs, der über sechs Wochen läuft und die Teilnehmer zugleich mit Praktika auf die anstehende Ausbildung im Gastgewerbe vorbereitet.

Den Startschuss für die gemeinsame Aktion gaben jetzt DEHOGA-Präsident Gereon Haumann und Landrat Jürgen Pföhler in der Kreisverwaltung. "Das Hotel- und Gastronomiegewerbe ist eine der stärksten Branchen im Kreis Ahrweiler", erklärte Pföhler. Zugleich herrsche auch hier ein Fachkräftemangel. Daher seien es "zwei goldene Seiten einer Medaille, wenn wir einerseits vor allem Flüchtlinge direkt in den Arbeitsmarkt integrieren, ihnen und ihren Familien Perspektiven aufzeigen und andererseits der Gastronomiebranche direkt mit Arbeitskräften helfen."

Der KVHS-Sprachkursus mit dem Schwerpunkt "Kommunikation im Tourismus" läuft in den Sommerferien an zwei Tagen pro Woche und insgesamt 100 Unterrichtsstunden. Bislang sind neun Teilnehmer gemeldet aus den Herkunftsländern Syrien (vier), Polen (zwei), Eritrea (zwei) und Griechenland. Die Betriebspraktika, vorwiegend in Hotels, und der Sprachkursus sollen die Bewerber für eine Ausbildung im Gastgewerbe fit machen. Haumann: "Gleichzeitig unterwerfen sich die Betriebe dem Votum der Bewerber, ob diese sich in ihrem beruflichen und privaten Umfeld wohlfühlen. Wir leisten als Arbeitgeberverband mit der Vermittlung von Ausbildungsplätzen einen aktiven Beitrag zur Integration von Flüchtlingen in die Gesellschaft, die maßgeblich über das Erlernen der Landessprache und das Erlernen einer soliden Berufsausbildung zu gewährleisten ist." Ausdrücklich hob Haumann das Engagement der DEHOGA-Kreisvorsitzenden Marion Wenzel hervor.

Haumann und Pföhler dankten den teilnehmenden Betrieben und den Mitwirkenden der Integrations-Initiative. Neben der Kreisverwaltung Ahrweiler (Ausländeramt, Wirtschaftsförderung, Integrationsbeauftragte) sind dies die KVHS, der DEHOGA Rheinland-Pfalz und dessen Kreisverband Ahrweiler, die Industrie- und Handelskammer Koblenz, die Handwerkskammer Koblenz, die Bundesagentur für Arbeit, das Jobcenter Ahrweiler, die Ökumenische Flüchtlingshilfe Rhein-Ahr, die Berufsbildenden Schulen Bad Neuenahr-Ahrweiler sowie der Caritas-Migrationsdienst.

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