Bad Neuenahr Fassanstich mit Hindernissen bildet Startschuss der Kirmes
BAD NEUENAHR · Das kommt davon, wenn man schneller ist, als Polizei und Feuerwehr erlauben und den Kirmesstartschuss eine Viertelstunde vorverlegt. Beim ersten Hammerschlag fliegt der Zapfhahn durch die Gegend und Handwerker müssen ran. Es war Kreisbauernchef Hans Boes, der am Freitag den Zeitplan auf der Bad Neuenahrer Kirmes wieder in Ordnung brachte.
Denn Hahn und Dichtung mussten ausgetauscht werden und vorsichtshalber Messing gegen Plastik. Dann klappte es wie am Schnürchen.
Zwei Hammerschläge von Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen und mit dem nunmehr dritten Schlag war das größte Volksfest des Ahrtals eröffnet. Und Janine Ritella reichte pünktlich zum vorgesehenen Zeitpunkt, das war 17 Uhr, das erste Kirmesbier in die Runde von Politik, Vereinen, Polizei und eben Feuerwehr.
Kirmeseröffnung in Bad Neuenahr, das ist traditionell Schaustellerempfang im Rathaus, Fassanstich und Rundgang vom Bahnhof bis fast zum Unicef-Kreisel. Das ist Riesenrad, Nervenkitzel, Kölsch und Spießbraten. Darauf freuen sich Wadenheimer, Beuler und Hemmessener, das sind die Ur-Neuenahrer, ein ganzes Jahr.
Doch zum Finale muss der Kirmesmann, der still im Rathaus auf die Gäste gewartet hatte, für alle Sünden büßen. Nicht ohne richtigen Prozess. Die Verhandlung, bei der das Urteil allerdings schon feststeht, beginnt am Dienstag um 19 Uhr vor dem Feuerwehrzelt. Und bis zum Feuerwerk um 21.30 Uhr werden rund 34 000 Kilowattstunden Strom durch die Leitungen der Schausteller gelaufen sein.
Doch bis dahin ist Bummeln angesagt. Wer dabei in der City richtig hinsieht, bemerkt eine Neuheit. Drei Fahnen der ehemaligen Stadt Bad Neuenahr schmücken den Platz an der Linde. Ein weiteres dieser Schmuckstücke hängt seit Freitag im Rathaus. Diese Fahne ist älter als die meisten Kirmesbesucher.
Sie ist von 1924 und wurde am Freitag von dem Ur-Neuenahrer Matthias Odenkirchen sen. der Stadt geschenkt. Sie hing früher am Palast-Hotel, dort wo heute der Platz an der Linde ist.
