"Night Fever" Eine laue Sommernacht im Kurpark

BAD NEUENAHR · Die Außentemperatur sank je mehr die Stunden voranschritten, aber die Körpertemperatur stieg bei einigen Tanzbegeisterten. "Im Discofieber - wie vor 40 Jahren" wähnte sich gar eine Besucherin am Vorabend des Köchemarkts, der diesmal unter dem Motto "Night Fever" über die Bühne ging.

 1200 Besucher feierten rund um den Springbrunnen die laue Sommernacht im Kurpark von Bad Neuenahr.

1200 Besucher feierten rund um den Springbrunnen die laue Sommernacht im Kurpark von Bad Neuenahr.

Foto: Martin Gausmann

In den Mittelpunkt stellten die ausrichtenden Gastronomen-Familien um Hans Stefan Steinheuer, Lothar Lindner und Manfred Gangnus diesmal insbesondere Musik der 1960er bis 1980er Jahre und ganz besonders die der Bee Gees mit der Formation "Jive Talkin'".

Eingestimmt hatte zunächst Radio-DJ Bob Murawka die Night Fever-Besucher mit internationalen Hits vergangener Tage, die viele schon zum Tanzen animierten. "Garden Party" erklang bei der Kurparkparty im Mondlicht und viele stimmten zu, als Peter Kents "It's a real good feeling" die laue Abendluft erfüllte. Als Murawka aber "Jive Talkin'" angekündigt hatte und diese mit "You should be dancing" starteten, war die Tanzfläche erst mal leer. Sehr gespannt waren viele gewesen auf die Stimmen der Bee-Gees-Cover-Musiker, hörten erst mal zu, und gaben sich schließlich überrascht. "Täuschend echt dieser Falsett-Gesang" oder "Ich höre keinen Unterschied", kommentierten die Zuhörer den Auftritt der Bee-Gees-Nachahmer, und schnell wurde es wieder eng auf der Tanzfläche.

Mit Schirmmütze, Sonnenbrille, Fellmantel und Schlaghosen standen die drei Bandmitglieder am Keyboard, Gitarre und Bass in der Konzertmuschel und unterhielten sich zwischen ihren Gesängen als seien sie die leibhaftigen Bee-Gees-Brüder Robin, Maurice und Barry Gibb: Die Leipziger Frank Thärigen, Elmar Schwenke und Thomas Bötig. Verstärkt wurden sie zu Songs wie "Woman in love", "Chain Reaction" und "Immortality" von Mandy Resmer, die wahlweise den Gesangspart von Barbara Streisand, Diana Ross oder Celine Dion übernahm. "Hey, ich glaube, das war unser erster Nummer-Eins-Hit in Australien. Was meint ihr?" fragte Schwenke alias Maurice seine "Brüder", und sie stimmten den Song "Spicks and Specks" an.

"Zu einer wunderbaren Reise durch fünf Jahrzehnte Popmusik" hatten sie das Publikum begrüßt und das ging mit und sang auch vielfach mit zu den Welthits der Bee Gees: Alone und Massachusetts, How deep is your love, Tragedy, Secret Love, Stayin' Alive, I've gotta get a message to you und auch das Motto gebende Night Fever. Dazu tanzte Laserlicht über die Rückwand der Konzertmuschel und der Kurpark mit seinen floralen Dekorationen war Lounge-artig beleuchtet. Wer nicht tanzte, genoss die Speisen und die Weine der beteiligten jeweils sieben Gastronomen und Weingüter an einem der Tische, die rund um den Kurpark-Springbrunnen gruppiert waren. Für viele Gäste war der Abend ein Prolog zum Köchemarkt.

"Wir schätzen den Doppelpack. Das sind gleich zwei Gründe herzukommen, und ein paar Pfunde vom Schlemmen tanzen wir uns einfach runter", erklärte ein Paar aus Gummersbach. Die pulsierenden Beats und die Bekanntheit der Songs brachten nicht nur es immer wieder auf die Beine. Die Tanzfläche sei im Vergleich zum vergangenen Jahr noch mal vergrößert worden und fasse nun mehr als 100 Feierlaunige, erklärte Hans Stefan Steinheuer.

Bei der Latino Nacht im vergangenen Jahr habe man zudem festgestellt, dass diese Art Musik gut ankomme. Deshalb die Bee Gees, deren Musik vielleicht auch jüngere Gäste anziehe.

"Wir müssen immer sehen, wo wir neue Zielgruppen finden und neue Gäste heranführen", sagte er. Dass statt der angepeilten 1800 Besucher zu Night Fever wohl nur etwa 1200 gekommen seien, führte Lothar Lindner auch auf das schlechter vorausgesagte Wetter zurück.

Tatsächlich war es eine lange, laue Sommernacht, aber vielleicht wird der Rekordbesuch vom Köchemarkt-Vorabend 2012 im Jahr 2015 mit Beatles-Klängen eingestellt. Das stellte Hans Stefan Steinheuer in Aussicht.

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