Tag der offenen Klöster Ein bunt gemischtes Publikum auf dem Calvarienberg

AHRWEILER · Imposant steht Kloster Calvarienberg über Ahrweiler. Vor allem beim Blick aus den Weinbergen links der Ahr machen die aneinander gebauten, ineinander verschachtelten Trakte mit ihren Türmchen und Spitzbogen-Fenstern neugierig. Zum bundesweiten Tag der offenen Klöster standen die Pforten offen.

 Viele Interesse zeigten die Besucher des Klosters Calvarienberg.

Viele Interesse zeigten die Besucher des Klosters Calvarienberg.

Foto: Gausmann

Schwester Maria Monheim, Generaloberin der Ursulinenkongregation Calvarienberg Ahrweiler, führt die Besucher kurz nach Mittag in die Kirche, deren Grundstein 1664 gelegt worden ist. Sie berichtet über die Geschichte des 1630 ursprünglich von Franziskanern gegründeten Klosters, das der Ursulinenkonvent Monschau 1838 übernommen hat. Vom Meditations- und Vortragsraum geht's treppauf durch einen Flur.

Rechts und links reihen sich Gästezimmer: Bett, Schrank, Sessel, Schreibtisch, Waschbecken, Blick in den Klostergarten mit uralten Zedern oder in die Weinberge. Ähnlich sehen die Zellen der Ordensschwestern aus, wenn auch einfacher ausgestattet, berichtet die Generaloberin. Besichtigt werden können die persönlichen Räume nicht.

Von einem hohen Korridor im "Geistlichen Zentrum" geht's in einen Andachtsraum, einen kleineren Raum mit Fernseher und Sesseln, Blick in den Innenhof mit Trampolin. Im Flur hängen Gemälde der Klosteranlagen, unter anderem ein romantisches Bild vom "Heiligen Berg", Gemälde und Fotos von Ordensfrauen.

Es folgt der Gemeinschaftsraum der Nonnen mit vielen Topfblumen an den Fenstern, Blick in die Weinberge. Im Refektorium, dem Speisesaal der Schwestern, schützt Plastik die weißen Tischdecken. Nur manchmal wird während des Essens eine Lesung vorgetragen, sagt Schwester Maria. Mit Hilfe von Platzkarten, die regelmäßig neu gezogen werden, ändert sich die Tischordnung, damit sich die Schwestern kennenlernen.

Vom Hof aus zeigt die Generaloberin den Trakt des Internats, das 2016 geschlossen werden soll. Sie zeigt auf Büro- und Fernsehräume, auf die Gästezimmer und eine Etage, in der sich fünf indische Schwestern eingemietet haben. Weitere werden erwartet.

Die Teilnehmer des Rundgangs sind gemischt: etwa der Bäcker, der frische Brötchen liefert, eine ehemalige Internatsschülerin, die noch den großen Schlafsaal mit 64 Zellen kennt. Waschwasser stand in einer Schüssel auf der Kommode. Jetzt leben die Schülerinnen in Zweierzimmern.

Ein paar ältere Frauen aus Ahrweiler freuen sich, dass das Religiöse Zentrum weitergeführt wird. "Vergangene Woche kam eine Gruppe von 30 Pilgern aus Oldenburg per Fahrrad hier an", berichtet eine. Ihre Nachbarin erinnert sich aus der eigenen Schulzeit an Besuche in der Küche, wo "riesige Schweinsköpfe" gekocht wurden.

"Ja, früher wurden hier Schweine gehalten und auch Wein gemacht", bestätigt ihre Nachbarin. "Der Wein war gut." Das Kloster bewirtet seine Gäste mit Kaffee und Kuchen. Später soll noch der Film über die 1987 seliggesprochene Schwester Blandine Merten gezeigt werden. "Nur die Liebe bleibt", ist der Titel. Blandine Merten hat in Ahrweiler gelebt.

Tag der offenen Klöster

Der "Tag der offenen Klöster" wurde von der Arbeitsgemeinschaft Berufungspastoral der Orden innerhalb der Deutschen Ordensobernkonferenz initiiert.

Ziel ist es, Menschen, die am Ordensleben interessiert sind oder einfach hinter die Kulissen des klösterlichen Alltags schauen wollen, eine Möglichkeit dazu zu geben. Am ersten "Tag der offenen Klöster" beteiligten sich bundesweit 300 Klöster und Konvente.

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