Ahr-Rotwein-Klassik Echte Boliden und flotte Flitzer

WALPORZHEIM · Der Ahr Automobil Club (AAC) Bad Neuenahr wird in diesem Jahr 90 Jahre alt. Ein Jubiläumsfest gibt es nicht, die Autosportler sind das Jahr über ohnehin ständig präsent. Wie am Wochenende, da hatten sie zum 14. Mal zur Ahr-Rotwein-Klassik eingeladen, einer Suchfahrt durch die Ahr- und Eifelregion über eine Strecke von 150 Kilometern.

 102 Oldtimer fuhren zum Jubiläum des AAC vor.

102 Oldtimer fuhren zum Jubiläum des AAC vor.

Foto: Martin Gausmann

In sechs Kategorien aufgeteilt, galt es, Punkte zu sammeln. Dazu wurde in Wertungsabschnitten gefahren, Abschnitte mit und ohne Prüfungsaufgaben wechselten sich ab. Die Teilnehmer mussten die Strecke nach Karten abfahren. Die Kontrolle der Suchstrecke erfolgte durch "Stumme Wächter" (Schilder mit Nummern), Bilder, Gleichmäßigkeitsprüfungen und besetzten oder unbesetzten Durchfahrtskontrollen.

Und so machten sich 102 Old- und Youngtimer sowie einige wenige jüngere Fahrzeuge im 30-Sekunden-Takt von Walporzheim auf die Strecke, die sie zunächst in die Kreisstadt führte. An der Seniorenresidenz "Augustinum" in Bad Neuenahr war der erste Stopp, hier stellte der AAC-Vorsitzende Alexander Ziob Fahrzeuge und Fahrer vor, hier hatte sich auch schon eine illustre Schar von fahrzeugbegeisterten Schaulustigen eingefunden, gerade bei den Älteren wurde manch eine Erinnerung wach.

Majestätisch fuhr da zunächst Kai Bödeker aus Mettmann mit einem Bentley aus dem Jahr 1937 vor. Es war das älteste Fahrzeug auf der Strecke und hatte einst einem schottischen Geschäftsmann gehört. 16 Liter Benzinverbrauch auf 100 Kilometer sind für das 1,5 Tonnen schwere Gefährt mit seinen 120 Pferdestärken noch relativ wenig. Ebenso viel Durst hat nämlich auch Bödekers zweiter Wagen im Teilnehmerfeld, ein Wolsley Hornet MK3 aus dem Jahr 1967. Der einzige seiner Art in Deutschland fahrende Wolsley.

Es war ein illustres Fahrzeugfeld, das sich durch die Stadt schlängelte. VW Käfer, Fiat 500 oder der Citroen 2 CV, besser als "Ente" bekannt, fehlten ebenso wenig, wie die mächtigen Boliden der 1950er und 1960er Jahre namens Opel Kapitän, Jaguar MK2, Mercedes 280 oder das "US-Schiff" Chrysler 300. Flitzer, wie der Porsche 356A, Triumph TR250 oder der Porsche 911 waren ebenfalls zu sehen.

Für sie alle ging es über Königsfeld Richtung Kempenich, dann wieder an die Ahr nach Hönningen, schließlich Richtung Rhein und über Remagen und die Grafschaft zu einer weiteren Vorstellungsrunde nach Bad Neuenahr und dann wieder zum Ausgangpunkt nach Walporzheim. "Eine tolle Strecke, hinter jeder Kurve eine neue Postkartenansicht", lobte ein Teilnehmer die ausgewählte Route. Kein Wunder, dass so manch ein Fahrer einen weiten Anfahrtsweg in Kauf genommen hat, um bei der Ahr-Rotwein-Klassik an den Start gehen zu können.

Für einen reibungslosen Ablauf sorgten derweil 25 Helfer des AAC an der Strecke. Die mussten hin und wieder auch mal zum Abschleppseil greifen, denn nicht alle 102 Fahrzeuge schafften die Strecke zu bewältigen. So schaffte es der Opel Rekord P2 aus dem Jahr 1962 gerade einmal bis nach Ramersbach, da sorgten dann Schaltprobleme für ein frühes "Aus." Eine Panne, die natürlich beim Get-together im Anschluss an die Fahrt für reichlich Gesprächsstoff sorgte. Da waren an allen Ecken und Enden "Benzingespräche" zu hören, während die AAC-Verantwortlichen Preise und Präsente verteilten und sich dabei über zahlreiche neue Freunde freuen konnten.

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