Kommentar EU-Mittel für Hundefitness

Es wird nur in kleinen Schritten gehen - dabei bedürfen die alten, die Landschaft prägenden Weinbergsmauern zwischen Römervilla und "Bunter Kuh" einer Komplettsanierung.

Das käme nicht nur der Sicherheit in den Wingerten zu Gute, sondern auch dem Tourismus. Schließlich lebt das Ahrtal von seiner wohltuenden Optik. Die Weinberge mit ihren Steilhängen und mittelalterlichen Steinbruchmauern tragen zur Schönheit der Region bei. Mehr noch: Sie sind ein Magnet.

Dass die EU die Gesamtmaßnahme nur mit einem kleinen Zuschuss fördert, weil sie in den Mauern nichts besonderes, sondern Hilfsmittel für einen "normalen Bewirtschaftungsvorgang" sieht, ist bedauerlich. Dafür zahlte die EU aber beispielsweise einen saftigen Zuschuss für ein Wintersportprojekt auf der Badeinsel Bornholm in der Ostsee oder für ein Hundefitnesscenter in Ungarn.

In Deutschland verteilen die Bundesländer das Geld. Sie beschreiben, was gefördert wird. Sie nehmen die Anträge entgegen und bewilligen die Hilfen. Rot-Grün in Mainz hat da für das Ahrtal offenkundig keinen Handlungsbedarf gesehen.

Nun packen es die Weinbauern mit Hilfe der Stadt eben selber an. Dass sie es geschafft haben, fehlendes Geld selbst aufzubringen, zudem die unterschiedlichen Einzelinteressen unter einen Hut zu bringen und die Areale neu zuzuschneiden, verdient Respekt.

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