Zweite Mayschosser Jungweinprobe Die junge Winzergeneration zeigt ihr Können

MAYSCHOSS · Zu einem geselligen und interessanten Abend entwickelte sich die Mayschosser Jungweinprobe im Michaelishof. Die angebotenen Tropfen machten ihren Produzenten alle Ehre. Und die gehörten der gut ausgebildeten jungen Winzergeneration an.

Julia Bertram, Deutsche Weinkönigin 2013/2013, mit den Jungwinzern der Ahr.

Julia Bertram, Deutsche Weinkönigin 2013/2013, mit den Jungwinzern der Ahr.

Foto: Martin Gausmann

Allen voran Julia Bertram aus Dernau, Deutsche Weinkönigin 2012/13, die eine Fassprobe ihrer ersten eigenen Weinkreation einschenkte. Als "Fass 1" soll der kräftige Spätburgunder in die Wein-Geschichte des Ahrtals eingehen. Gewachsen an der Ahr, ist er im Weingut ihres Freundes Benedikt Baltes gereift. Der stammt aus Mayschoß, führt das Weingut "Stadt Klingenberg" in Franken und war selbst mit zwei Proben dabei.

Sein kleines Weingut im Aufbau stellte Michael Fiebrich vor, der in einem alten Felsenkeller in Laach Öko-Weine produziert: Riesling vom Altenahrer Übigberg, Spätburgunder vom Mayschosser Mönchberg und dem Ahrweiler Rosenberg. Einen Schritt weiter ist das erst 2011 gegründete Weingut Josten & Klein, das durch Mark Josten familiäre Wurzeln im Michaelishof hat und bereits vom "Gault Millau Wein Guide 2013" zur "Entdeckung des Jahres" gekürt worden ist. Weißweine vom Mittelrhein und Spätburgunder von der Ahr kennzeichnen den Betrieb. Marc Josten und Torsten Klein stellten ihren "Leutesdorf Sauvignon Blanc" und ihren Mayschosser Pinot Noir vor.

In Mayschoß dürfen die Jungwinzer der Genossenschaft nicht fehlen. Sie präsentierten ihre "Edition J", einen kräftigen Spätburgunder, in offener Maischegärung entstanden, der "Abstand vom fetten Barrique" nimmt. Beifall fand auch der feinherb ausgebaute Riesling vom Burgberg. Am Fuße des Mayschosser Mönchbergs liegt der Mönchberger Hof. Nikolaus Josten stellte natürlich belassenen Rotwein und Riesling vor.

Sind junge Winzer im Spiel, setzen sie neue Strategien auch in etablierten Betrieben ein. Philip Nelles vom VDP-Weingut Nelles in Heimersheim stellte seinen fruchtig-eleganten "Ruber" und den Spätburgunder B-48 vor, wobei "B" für Barrique steht. Vom Mayschosser "Deutzerhof" ließ Hans Lüchau mit dem Grand Duc einen Traditionswein des ebenfalls dem VDP angehörenden Betriebs einschenken. Schon allein aufgrund der Rebsorte ist der Chardonnay des Deutzerhofs ein Exot für die Ahr. Da die Trauben mit den natürlichen Hefen aus dem Weinberg vergoren wurden, belegt das Resultat feinstes Fingerspitzengefühl im Keller.

Alt ist die Winzertradition im Weingut Gebrüder Bertram in Dernau. Markus Bertram stellte unter anderem seine Cuvée "Fü Pläsir" vor, das heißt "zum Spaß" und macht Vergnügen beim Nachschmecken der Ingredienzen aus Spätburgunder, Regent und Dacapo.

Die Hauptrebsorte der Ahr, den Spätburgunder, präsentierte das Recher Weingut Sankt Nepomuk in zwei Varianten. Mit Spätburgunder vom Ahrweiler Rosenthal war das von den Schwestern Andrea Bertram und Ricarda Sebastian geführte Dernauer Weingut Ernst Sebastian bei dieser außergewöhnlichen Weinprobe. Damit schließt sich der Kreis: Julia Betram ist dort zu Hause und hat sich für ihr "Fass 1" im kleinen Familienbetrieb "die besten Flächen herausgepickt".

Fazit: Alle Proben überzeugten auf ihre Weise, ob die Weine nun jung getrunken werden können oder wie die Barriqueweine noch ein paar Jahre Lager brauchen. Initiiert hatten die Veranstaltung Hans Lüchau vom Deutzerhof und Florian Mies von der Mayschosser Winzergenossenschaft.

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