Ham & Egg in Heimersheim Die Welt der beiden "Onkeltanten"

HEIMERSHEIM · Jörg Dilthey und Andreas Schmitz hatten leichtes Spiel in der Landskroner Festhalle. Der Handzeichentest zu Beginn des Programms bewies: Die deutliche Mehrheit der knapp 300 Zuschauer wusste, auf was sie sich eingelassen hatte.

 Schrill und unterhaltsam: Ham & Egg in Heimersheim.

Schrill und unterhaltsam: Ham & Egg in Heimersheim.

Foto: Martin Gausmann

Sie waren Wiederholungstäter bei "Ham&Egg", und schon als Dilthey alias Ham zum ersten Mal seinen Markensatz "Ich freu' mich" ausstieß, hatte er die Lacher und einen Zwischenapplaus des Publikums sicher.

Das klatschte und swingte von der ersten Gesangsnummer an ordentlich mit: "Show, Show, alles Show" war eine ansteckende Ohrwurmnummer mit eigenem deutschen Text auf den Jim-Croce-Song "Bad, bad Leroy Brown" und gab dem aktuellen Programm seinen Namen. "Mit Musik und Tanz und Eleganz verführen wir euch in unsere Welt", versprachen sie darin. Und die Welt der beiden "Onkeltanten", wie sie sich selber nannten, ist eine mit Perücken, Pumps und Paillettenkleidern.

Überdimensionale Federkragen, bunte Boas, wagenradgroße Hüte und ein Feuerwerk an Strass und Glitzer trugen zudem zum schrill-glamourösen Image des Travestie-Duos aus Köln respektive Niederkassel bei und erklärten, warum die beiden Herren hinter der Bühne die Hilfe von zwei Garderobieren in Anspruch nehmen. Sie präsentierten sich als pfundige Kleiderständer und stimmgewaltige Sänger sowie bestens aufgelegte Entertainer.

Manchmal reichte es, dass das Licht anging und spektakuläre und gewagte Kostüme in Szene setzte: So fand Ham als lebensgroßer Wecker "Aufstehen ist schön", Egg flog in einem Ufo-Reifrock "Mit dem Taxi zum Mond", und beide forderten als überdimensionale Muffins "Aber bitte mit Sahne". Nicht nur in hoch geschlitzte Kleider und wallende Mäntel oder in ein Kleid, übersäht mit Flip-Flops, zwängten sie sich, Egg ließ auch Hüllen fallen und hatte dabei zu den eigenen Pölsterchen noch aufgepolsterte Rundungen im Leoparden-Stringtanga zu bieten.

Das waren, wie auch Hams "Tupperparty" und Eggs Dirndl-Nummer, neue Showelemente und Outfits. Auch andere Schlager von Udo Jürgens und Mary Roos und Lieder von Abba bis Udo Lindenberg, zum Großteil umgetextet, sind erstmals in "Show, Show, alles Show" zu sehen. Mit dem Programm sind die beiden seit Oktober unterwegs.

Mehr Lichteffekte und überhaupt mehr Technik gehören dazu, "wobei wir auf Lasershow und Bühnennebel in Heimersheim verzichten mussten, weil sich in der Landskroner Festhalle die Rauchmelder nicht abstellen lassen", erklärte Veranstalter Michael Neißen von Neissen Events. Das Publikum bemerkte es kaum und feierte indes ein Wiedersehen mit einigen wenigen, bereits in Vorprogrammen viel umjubelten Nummern.

Liebenswerte Plaudereien und die Interaktion mit dem Publikum fehlten nicht. Klar, dass Karl-Heinz aus der ersten Reihe zum Running-Gag wurde, aber nicht Opfer böswilliger Attacken.

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