Westliche Kurgartenstraße in Bad Neuenahr Die Kur-Kolonnaden sollen weg

Kreisstadt · Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler will nun offensiv in die Vermarktung des noch bebauten Areals an der Kurgartenstraße gehen. Ziel ist die bauliche Entwicklung der vor knapp einem Jahr von der Kur AG erworbenen Grundstücke entlang des Kurparks.

Erreicht werden soll eine "intensivere bauliche Ausnutzung" sowie eine "höherwertige Nutzung" der derzeit mit kleinen Einzelhandelsgeschäften ausgestatteten Meile entlang der Kurgartenstraße. Das Areal soll jetzt Investoren in einem Vergabeverfahren angeboten werden. Übertragungen der Grundstücke, aber auch ein teilweiser Erwerb seien möglich, so die Stadtverwaltung.

Die in Rede stehende Fläche erstreckt sich auf einer Länge von knapp 200 Metern vom Ende der Bad Neuenahrer Fußgängerzone bis hin zur Oberstraße entlang des Kurparks. 1,5 Hektar ist die Entwicklungsfläche groß. Sie ist Teil des Kurparks, in der sich unter anderem auch die Konzerthalle oder auch die Trinkhalle mit ihrem Heilwassersprudel befinden.

Bereits vor dem Erwerb des Kurparkgeländes durch die Stadt hatte es im Hinblick auf die Errichtung von Gebäuden entlang der westlichen Kurgartenstraße Projektvorschläge von Investoren gegeben, die seinerzeit vom damaligen Eigentümer, der Kur AG, vertreten durch deren Vorstand Hans-Ulrich Tappe, vorgelegt worden waren.

Vielen schien die optische Gestaltung allerdings zu wuchtig und zu futuristisch inmitten des gegenüberliegenden Gründerzeitensembles. Als Tappe dann die Kur AG plötzlich verließ und die Stadt Liegenschaften der Aktiengesellschaft übernahm, wurde es still um das Vorhaben.

Nun will die Stadt Nägel mit Köpfen machen. Verständlich, denn der Westteil der im Herzen des Kurviertels gelegenen Kurgartenstraße ist alles andere als eine Augenweide. Die Stadt hat bereits klare Vorstellungen entwickelt, in denen sich ein Investor bewegen muss.

Am nördlichen Teil der Straße, also gleich an der Ahr, darf lediglich ein Gebäude mit nur einem Geschoss errichtet werden. Dies bis zur Höhe des Steigenberger Hotels. Ab dort dürfen die Baukörper zweigeschossig mit einem zusätzlichen Staffelgeschoss ausgestaltet werden. Der Zugang zum Kurpark muss gewährleistet bleiben, dies tunlichst dort, wo sich auch derzeit der Eingang befindet.

Klare Aussagen gibt es auch zu einer denkbaren Bautiefe: 15 Meter darf sie nicht überschreiten, gemessen an der heutigen Straßenfront. Hintergrund: Die vorhandene Baumallee soll optisch nicht beeinträchtigt werden. Auch hat sich die Stadtverwaltung bereits Gedanken darüber gemacht, wo geparkt werden kann: Alle erforderlichen Stellplätze sind vollständig auf dem Grundstück nachzuweisen.

Mit einer Broschüre will die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler nun auf Investorensuche gehen. Zunächst soll sich der Ortsbeirat Bad Neuenahr in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 31. Januar, mit der Thematik beschäftigen.

Bürgermeister Guido Orthen: "Mit den wünschenswerten neuen Geschäftslokalen entlang der Kurgartenstraße soll das innerstädtische Angebot eine Ergänzung in einer gehobenen Preisklasse erfahren. Die Nutzungsstruktur soll einem Kurgebiet entsprechen und in ihrem Zusammenhang eine Magnetfunktion ausüben." Verlagerungen von Geschäften, die bereits in der Innenstadt ansässig sind, sollen vermieden werden. Orthen betonte, dass die Funktion des Kurparks keinesfalls eingeschränkt werden dürfe.

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