Bürgerhaus in Ramersbach Die Kreisstadt investiert fast eine Million Euro

RAMERSBACH · Das Wetter beim gestrigen Richtfest am Ramersbacher Mehrzweckgebäude war genauso miserabel wie beim ersten Spatenstich im November. Doch es gab einen Unterschied. Diesmal hatte das Rathaus der Kreisstadt die Freiwillige Feuerwehr auf der Einladungsliste nicht vergessen. Und so konnte dann auch Bürgermeister Guido Orthen zurecht von einem Gesamtprojekt "Bürgerhaus mit Feuerwehr" sprechen.

Eine knappe Million Euro lässt sich die Kreisstadt das neue Gebäude direkt neben dem Kindergarten kosten, in dem zum Jahresende neben der Feuerwehr auch der Sportverein, die Bürgergesellschaft, die Möhnen, die Landfrauen und die Interessengemeinschaft Karnevalswagen eine feste Bleibe haben sollen. Platz also für alle sechs Vereine des 650 Einwohner zählenden Höhenstadtteils von Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dann hat die Zeit in der alten Schule, die dann verkauft werden soll, eine Ende.

"Wir haben 30 Jahre lang gedrängelt", sagte Ortsvorsteher Fritz Langenhorst, der sich mit den Kleinen aus dem Kindergarten sowie den Stadtrats- und Vereinsvertretern sichtlich freute, als Zimmermann Christoforo Taglieri vom Baugerüst im Schatten des Richtbaums sein Schnapsglas zertrümmerte.

Bürgermeister Guido Orthen nannte Zahlen: "Insgesamt beträgt die Investitionssumme für das neue Dorfgemeinschaftshauses 970.000 Euro. Das entspricht der Summe, die im Haushaltsplan eingestellt ist. Hinzu kommen noch weitere 34.000 Euro, die von den Ramersbacher Vereinen in Eigenleistung aufgebracht werden. Dabei dürfen wir uns über einen Gesamtzuschuss des Landes Rheinland-Pfalz von insgesamt 310.000 Euro freuen."

Im Zentrum des Dorfgemeinschaftshauses steht der 134 Quadratmeter große Gemeinschaftsraum, dem eine kleine Küche und ein Lagerraum angeschlossen sind. In Letzterem sollen unter anderem die Gerätschaften des Sportvereins, wie zum Beispiel Tischtennisplatten, untergebracht werden.

"Der Raum hätte etwas größer sein können", sagte Langenhorst, "aber wir müssen sehen, was geht." Orthen wünscht sich, "dass die Ramersbacher Vereine den Mehrzweckraum annehmen". Auch an den Ortsbeirat und die Vereinsvorstände sei gedacht worden. Deren Sitzungen könnten künftig im gesonderten 28 Quadratmeter großen Besprechungsraum abgehalten werden.

In Richtung von Stadtwehrleiter Franz-Josef Platz und des Vize der Löschgruppe Ramersbach, Dennis Molitor, sagte der Bürgermeister: "Freuen darf sich die Löschgruppe Ramersbach. Denn ein ganz wichtiger Bestandteil des Mehrzweckgebäudes ist der 83 Quadratmeter große Feuerwehrbereich mit Fahrzeughalle und Umkleiden.

Wobei bei der Konzeption von Architekt Arne Heuser durchaus in die Trickkiste gegriffen wurde. Denn zwischen Feuerwehrumkleide und Sportlerdusche gibt es eine Verbindungstür. So können die Wehrleute nach dem Einsatz auch direkt unter die Brause. Noch ein Trick: Dadurch, dass die Behindertentoilette zusätzlich mit einer Dusche versehen wurde, konnte ein eigener Raum für den Schiedsrichter eingespart werden.

Und auch an Ruhe fürs Dorf bei größeren abendlichen Veranstaltung wurde gedacht: Haupteingang und Fenster befinden sich auf der Ost- und Nordseite, gehen also weg vom Ort.

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