Grundstück an der Walporzheimer Straße Dernauer will Chateau-Areal kaufen

AHRWEILER · Nach dem General-Anzeiger vorliegenden Informationen soll das ehemalige Grundstück der früheren Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Weinbau, Gartenbau und Landwirtschaft an der Walporzheimer Straße angeblich für rund vier Millionen Euro an die Dernauer Firma Medentis Medical GmbH verkauft werden.

 Seit Jahren steht das Gebäudeensemble an der Walporzheimer Straße in Ahrweiler leer. Angeblich ist jetzt ein Käufer gefunden.

Seit Jahren steht das Gebäudeensemble an der Walporzheimer Straße in Ahrweiler leer. Angeblich ist jetzt ein Käufer gefunden.

Foto: Schmitt

Deren Alleingeschäftsführer Alexander Scholz soll danach beste Karten haben, das Areal im vom Landesfinanzministerium ausgeschriebenen Bieterverfahren zugesprochen zu bekommen.

Scholz bestätigte gestern, für das "Schlösschen" nebst Grundstück geboten zu haben. "Wenn ich den Zuschlag erhalte, werde ich mit meiner Firma von Dernau nach Bad Neuenahr-Ahrweiler umsiedeln", so Scholz zum GA. Er könne sich vorstellen, auf dem Gelände der ehemaligen Versuchsanstalt neben Produktion, Verwaltung und Vertrieb auch ein Fortbildungszentrum zu betreiben.

Die Medentis Medical GmbH gehört zu den größten Gewerbesteuerzahlern in der Verbandsgemeinde Altenahr. Der Wegzug des Unternehmens würde für die Gemeinde Dernau ein schwerer Schlag bedeuten. Die Medentis Medical GmbH gilt als umsatzstarkes international tätiges Unternehmen mit Schwerpunkt auf Implantologie, ästhetischer Zahnmedizin und Prothetik.

Der für das Bieterverfahren zuständige Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung in Mainz bestätigte gestern Abend, dass das Bieterverfahren abgeschlossen sei. Aus Datenschutzgründen könnten keine weiteren Mitteilungen gemacht werden. Zudem müssten der Haushalts- und Finanzausschuss des Landtags und der Verwaltungsrat des Landesbetriebs noch zustimmen.

Bekanntlich ist das mit einem "Schlösschen" bebaute Grundstück schon einmal in einem Bieterverfahren vergeben worden. Der Bad Neuenahrer Pelzhändler und "Mode-Zar" Alfredo Pauly hatte seinerzeit den Zuschlag erhalten. Der für schrille Kreationen bekannte Designer wollte für zehn Millionen Euro ein Mini-Versailles, das "Chateau de Luxe", entstehen lassen. Geplant waren ein Institut für Schönheitschirurgie, Beauty- und Wellnessbereiche, ein Gourmet-Restaurant, Hotelsuiten und Luxusvillen. Das Land Rheinland-Pfalz trat schließlich vom Kaufvertrag zurück, nachdem Pauly wesentliche Vertragsbedingungen nicht erfüllt haben soll.

Die Lehr- und Versuchsanstalt für Weinbau wurde 1902 von der damaligen Provinzialverwaltung gegründet. 80 Jahre später war sie dem rheinland-pfälzischen Landesrechnungshof ein Dorn im Auge und wurde aufgegeben.

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