Interview mit Volker Danko Der neue Werbegemeinschafts-Vorsitzende zu Problemen und Zielen

BAD NEUENAHR · Die Werbegemeinschaft (WG) Bad Neuenahr hat seit Mittwoch einen neuen Vorsitzenden: Volker Danko (der GA berichtete). Ein neues Gesicht ist das nicht. Ist doch der Einzelhändler schon seit elf Jahren im Vorstand aktiv. Über die Ziele und künftige Arbeit der Interessensvertretung, die von den Mitgliederzahlen her schwach auf der Brust ist, sprach Marion Monreal mit ihm.

 Volker Danko.

Volker Danko.

Foto: Gausmann

Wenn man bedenkt, dass Bad Neuenahr 300 potenzielle Betriebe hat, dann ist die Zahl von 67 Mitgliedern in ihrer Werbegemeinschaft ernüchternd. Wie wollen Sie Mitglieder akquirieren?
Volker Danko: Zunächst einmal: Wir haben einige Leuchtturmprojekte auf den Weg gebracht wie die Uferlichter. Die Grüncard steht als Kundenbindungssystem ebenfalls grundsolide da, so dass sie einen Zuschuss zur Weihnachtsbeleuchtung beisteuerte und die Initiative Qualitätsstadt auf den Weg brachte. Diese Initiative hat bereits mehr als 150 Coaches ausgebildet. Das neueste Verbund-Projekt ist das Webportal, das im März online geht. Dies alles gäbe es ohne die WG nicht. Diese stolze Bilanz werden wir jetzt auch verstärkt kommunizieren durch: Vorstellung des Vorstandes in einem Brief und Einladung der Händler straßenweise, um Mitstreiter zu finden. Selbstgestecktes Ziel: 90 Mitglieder bis 2016.

Ihre Argumente?
Danko: Dass Veranstaltungen nur von einer starken Gemeinschaft durchgeführt werden können. Stirbt die WG, sterben auch Aktivitäten wie verkaufsoffene Sonntage oder Fest der guten Laune. Wir sind Ansprechpartner für Politik und Verwaltung. Gibt es keine WG, gibt es keine Interessensvertretung. Konkreter Vorteile: ein kostenfreier Premiumeintrag im neuen Web-Portal.

Woran liegt das Desinteresse der Geschäftswelt?
Danko: Bei vielen Vereinen gibt es diese Entwicklung auch, keiner will mehr Verantwortung über nehmen. Anzumerken ist auch, dass die Austritte mit einer Ausnahme alle kommentarlos übermittelt wurden. Und dann gibt es die Fraktion der Schmarotzer: von den Aktivitäten der WG profitieren, aber selbst nichts beisteuern wollen. Einige Billig-Filialisten haben mir dies auch schriftlich gegeben, dass sie sich an keinen Kosten beteiligen. An den verkaufsoffenen Sonntagen haben sie selbstverständlich auf. Es gibt aber auch Filialisten, die Mitglied sind und unsere Arbeit schätzen.

Wie wollen Sie das Fest der guten Laune, das stets im Wortsinne das Schaufenster des Einzelhandels war, aufwerten?
Danko: Wir wollen dem Fest einen thematischen Schwerpunkt geben. Angedacht ist für 2015 "Unsere Kinder sind stark". Darauf richten wir am Samstag den Fokus, am Sonntag soll dann Zeit für Shopping sein. Und zu den Uferlichtern kann ich sagen: Unser erklärtes Ziel ist es, an allen Samstagen bis 18 Uhr geöffnet zu haben.

Wird es eine engere Zusammenarbeit mit den Ahrweiler Kollegen geben?
Danko: Ihre Frage zielt, so nehme ich an, auf eine mögliche Verschmelzung der beiden Werbegemeinschaften ab. Wir von Bad Neuenahr können uns das sehr gut vorstellen, aber wir wollen auch niemanden drängen.

Muss für 2014 wieder um die Finanzierung der Weihnachtsbeleuchtung gebangt werden?
Danko: Als Vorstand bangen wir nicht. Die Vernunft wird siegen, das Geld zusammenkommen und Bad Neuenahr hell erstrahlen. Wir fangen aber erheblich früher an, die Gelder einzusammeln.

Und wie ist die Stimmung bei den Kunden in Sachen Zukunft Bad Neuenahr?
Danko: Auch hier bange ich nicht. Natürlich sind die Thermen ein wichtiger Komm-Grund. Aber die Stadt hat viel mehr zu bieten. Meine Kunden von Düsseldorf bis Koblenz bestätigen mir immer wieder, auch wenn es manch Einheimischer nicht glauben mag, dass sie in Bad Neuenahr-Ahrweiler gerne einkaufen gehen.

Zur Person

Volker Danko ist 47 Jahre alt, verheiratet und hat drei Kinder. Der gelernte Hotelbetriebswirt ist seit 18 Jahren in Bad Neuenahr selbstständig mit "ahrland Dankos Weinladen". Im Vorstand der Werbegemeinschaft ist er seit 15 Jahren tätig; zehn Jahre davon als stellvertretender Vorsitzender, ein Jahr als Schatzmeister.

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