Ahrweiler Markt Das "Ave Maria" um Mitternacht

AHRWEILER · Ganze Heerscharen von Menschen strömten am Samstagabend in Richtung Ahrweiler. Und wer mit dem Auto angereist war, musste eine gute Portion Geduld mitbringen. Denn die Parkplatzsuche glich selbst zu vorgerückter Stunde der berühmten Suche der Nadel im Heuhaufen.

Grund der "Völkerwanderung" war der Mitternachtsweihnachtsmarkt, dessen elfte Auflage einmal mehr eine geradezu magische Anziehungskraft auf Gäste aus Nah und Fern auszuüben schien. Zählt das vorweihnachtliche Hüttendorf inmitten der historischen Altstadt an sich bereits zu den stimmungsvollsten und beliebtesten Weihnachtsmärkten der Region, übertrifft sich die Ahrmetropole mit dem mitternächtlichen Spektakel regelmäßig selbst.

In Feuerkörben loderten die Flammen, während die Menschenmenge von blinkenden Weihnachtsmützen durchsetzt war. Auf halbem Wege lockte der romantische Weihnachtsmarkt am Blankartshof zu einem Zwischenstopp. Am Markt begrüßte ein imposanter mit Hunderten Schleifen und Paketen herausgeputzter Weihnachtsbaum die Besucher.

Gleich daneben hat der Weihnachtsmann seinen Schlitten geparkt, um freundlich lächelnd das Treiben zu beobachten. Denn auf dem zu später Stunde gewöhnlich eher menschenleeren Platz herrschte diesmal dichtes Gedränge. Im Gänsemarsch schoben sich Tausende von Besuchern an den gut 60 stilvoll dekorierten Holzhäuschen vorbei. Dort präsentierten ausgewählte Händler ihre Waren. Das breit gefächertes Angebot reichte von hochwertigem Kunsthandwerk über Accessoires wie Schals, Stirnbänder und Muffs bis hin zu adventlichen Dekorationsideen.

Neben kunstvoll geschnitzten Krippenfiguren aus der Eifel und Thüringer Christbaumschmuck beeindruckten etwa die imposanten Leuchtkugeln aus der Adendorfer Töpferwerkstatt von Peter Hansen. Das Meisterstück verfügt über einen Durchmesser von mehr als einem halben Meter - zu gewaltig, um es sofort mit nach Hause nehmen zu können.

Der Bonner Johannes Alfter ließ sich bei der Herstellung seiner handgesägten Holzfiguren und Namensschilder über die Schulter schauen. Von der hohen Schule der Tiffany-Glaskunst zeugen die Objekte der Ahrweilerin Irmgard Schröter. Ob die dekorativen Stadtbilder, bunte Laternen oder ein dreidimensionales Karussell: Neben der filigranen Verarbeitung ist es das Spiel aus Licht und Schatten, das den Betrachter zu faszinieren weiß.

Nachdem die Ahrtalspatzen, die Lantershofener Musikfreunde und die Eifler Alphornbläser für Unterhaltung gesorgt hatten, folgte um Mitternacht der mit Spannung erwartete Höhepunkt. Bei strömendem Regen hatten Tausende Besucher ausgeharrt, bis die Sopranistin Alexandra Tschida und die Mezzosopranistin Astrid Pitzner den Balkon der Volksbank betraten, um das innig interpretierte "Ave Maria" anzustimmen.

Darüber hinaus erfreuten die beiden Sängerinnen mit den schönsten Weihnachtsliedern. Erst gegen 2 Uhr war auf dem Marktplatz wieder winterliche Ruhe eingekehrt.

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