Oldtimer-Parade Chrom, Classic, Corso: 120 Automobile im Kurpark Neuenahr

BAD NEUENAHR · "Bei uns sind die Oldtimer die Stars" - das Motto der 23. Internationalen ADAC Adenau Classic war Programm. Mit etwa 120 automobilen Prachtstücken hat die vom MSC Adenau ausgerichtete Rallye am Wochenende ihren Ruf als eine der größten und beliebtesten ihrer Art eindrucksvoll untermauert.

 Hingucker: Ein Oldtimer im Rondell des Bad Neuenahrer Kurparks.

Hingucker: Ein Oldtimer im Rondell des Bad Neuenahrer Kurparks.

Foto: Martin Gausmann

Teams aus insgesamt sechs Nationen steuerten ihre Schätzchen historischer Ingenieurskunst drei Tage lang über ausgesuchte Strecken der Region. Bei strahlendem Sonnenschein machten die vierrädrigen Raritäten am Samstag zum Schaulaufen im Kurpark Bad Neuenahr Station.

Der Kurpark bildete für Fahrer und Besucher, die sich bei drückenden Temperaturen ein Plätzchen im Schatten gesichert hatten, den Höhepunkt der zweiten Etappe, die über insgesamt 240 Kilometer von Adenau über Monreal, Boppard, Koblenz, Andernach und Bad Neuenahr bis nach Nürburg führte.

Teilweise im Corso von bis zu 20 Fahrzeugen waren die Oldtimer von den Eifelhöhen hinunter an die Ahr getingelt, bevor sie sich am Eingang zum Kurpark sammelten, um - wie formvollendete Models in chromblitzendem Gewand - über den Laufsteg zu schweben. Als erster "defiliert" ein Porsche 356 Carrera 2 2000 GS aus dem Jahr 1962 an den Stuhlreihen der Zuschauer vorbei. Das "von Meisterhand gezähmte Rennpferd", wie die Stuttgarter Sportwagenschmiede ihr 130 PS starkes Gefährt damals anpries, war eines von knapp 20 "Dreikantschabern" und anderen Nobelflitzern aus Zuffenhausen. Denn die Adenau Classic feierte in diesem Jahr den 50. Geburtstag des legendären Porsche 911.

Doch die vom Vorsitzenden des AAC Bad Neuenahr, Alexander Ziob, moderierte Oldtimerparade hatte erheblich mehr zu bieten. Die faszinierende Bandbreite der historischen Gefährte reichte vom Worseley Hornet Spezial - dem ersten erschwinglichen britischen Sportwagen von 1934 - über die flinken Austin Healeys aus den fünfziger Jahren und der mächtigen Oberklasse-Limousine Bentley MK VI (1950) bis hin zu exklusiven Automobilen wie dem AC Cobra 289 MK II, einem der wohl aufregendsten Roadster der 60er Jahre.

Überhaupt war die sportliche Fraktion stark vertreten. Bewundernde Blicke zogen nicht zuletzt die schnittigen Fords GT 40, ein bulliger Maserati 450 SR (1966) und einer der seltenen DeLorean DMC 12 aus dem Jahre 1981 - berühmt geworden als PS-strotzender Kinoheld der "Zurück in die Zukunft"-Trilogie - auf sich. Ein Hingucker war auch der sogenannte Vorwagen, mit dem Alfred Novotny dem Tross vorangefahren war.

Denn der MSC-Chef und Organisationsleiter hatte in einem niegelnagelneuen Artega GT Platz genommen. Der mit einem röhrenden V6-Motor ausgestattete Kraftprotz gilt nicht ohne Grund als deutsches Sportwagen-Wunder. Die flotten Oldtimer hatten an den drei Tagen insgesamt 480 Kilometer zurückzulegen und 15 Wertungsprüfungen zu absolvieren.

So wurde in Insul etwa das bis 2001 ausgetragene Bergrennen wiederbelebt. Und auch die traditionelle Fahrt über die Nordschleife des Nürburgrings durfte in diesem Jahr nicht fehlen. Den gesellschaftlichen Höhepunkt bildete diesmal die "Nacht der Motoren", die am Samstagabend in der Graf-Ulrich-Halle in Nürburg gefeiert wurde.

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