Kurhaussaal in Bad Neuenahr "Casino Nacht der Legenden" sorgte für ausgelassene Stimmung

BAD NEUENAHR · Mit dem Auftritt der "Queen Revival Band" verbeugte sich die diesjährige "Casino Nacht der Legenden" im Bad Neuenahrer Kurhaussaal vor einer der größten Rockgruppen in der Musikgeschichte.

 Beim Auftritt der "Queen Revival Band" drängte sich das Publikum vor der Bühne des Bad Neuenahrer Kurhaussaales.

Beim Auftritt der "Queen Revival Band" drängte sich das Publikum vor der Bühne des Bad Neuenahrer Kurhaussaales.

Foto: Martin Gausmann

Im zum Bersten gefüllten Saal wurde getanzt, gejubelt und frenetisch applaudiert. Die Stimmung auf der Empore hielt sich jedoch in Grenzen. Einige Besucher verließen schon vor Ende des Konzertes enttäuscht den Saal.

Schon von Weitem hörte man den Bass durch die von Regen und Kälte leer gefegten Straßen nahe der Spielbank wummern. Je näher man kam, desto deutlicher wurde die markant hohe Stimme von Harry Rose hörbar. Teilweise täuschend echt imitierte der Düsseldorfer Freddie Mercury und scheute auch nicht vor einem Gesangswettbewerb mit dem Publikum.

Dabei trieb er die Zuschauer in immer waghalsigere Kapriolen, die diese jedoch erstaunlich gut aufnahmen: "Ihr könnt ja bald höher singen als ich."

Mit hochgereckter Faust und in für Freddie Mercury typisch weißer Kluft strahlte er auf der Bühne eine starke Präsenz aus. Gerade noch an der Bassdrum von Schlagzeuger Piid Plötzer, war er im nächsten Moment mitten im Publikum. Zu "I want to break free" garnierte er sich dem Musikvideo von 1984 entsprechend mit Federboa und einem Staubwedel. Auch Gitarrist Stefan Pfeiffer war voll in seiner Rolle als Brian May.

"Queen" in ihrer ganzen musikalischen Bandbreite

Kein Solo war ihm zu schwer und keine musikalische Struktur zu komplex. Die Gruppe zeigte "Queen" in ihrer ganzen musikalischen Bandbreite, von Walzerrhythmen über mehrstimmigen Gesang bis hin zu rockigen Riffs. Leider zündete beim komplexen "Bohemian Rhapsody" der Funke nicht, vor allem wegen der leisen Stimmen von Pfeiffer und Bassist Christoph Stowasser. Das wurde mit einem knalligen Feuerwerk zum Einsatz des Rockriffs wieder wettgemacht.

Das Publikum vor der Bühne ging voll mit der Musik mit. Es wurde getanzt, die Haare zu rockigen Passagen geschüttelt und Balladen wie "Who wants to live forever" mit einem regelrechten Händemeer zelebriert. Auf der Empore war die Stimmung jedoch eher gedrückt. Direkt an der Balustrade wurde sich zwar vereinzelt untergehakt, aber die meisten blieben doch auf ihren Stühlen sitzen.

Dies mag auch daran gelegen haben, dass es die Tontechnik nicht fertiggebracht hatte, ein auch in der Entfernung annehmbares Klangerlebnis zu schaffen. Gesang und Gitarre übersteuerten mit hörbaren Verzerrungen und in den hinteren Rängen kam nur noch Bassbrei an. "Ich habe Queen schon live erlebt. Das hier ist nix", äußerte sich ein erboster Gast gegenüber dem General-Anzeiger, bevor er den Saal verließ.

Von diesen Einschränkungen ließen sich die Fans in den ersten Reihen jedoch nicht die Laune verderben und sangen dafür bei Klassikern wie "It's a kind of magic" oder "Radio Gaga" eifrig weiter mit - teilweise sogar ganz ohne die Unterstützung durch Rose. Nach dem letztlich umjubelten Auftritt der "Queen Revival Band" ging es mit der Gruppe "Pop History" noch bis spät in dieser "Nacht der Legenden".

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