Pfingstmarkt Bestes Wetter für Weißwein

AHRWEILER · 30 Grad im Schatten und Sonnenschein: Das ist zweifellos Weißwein-Wetter. Und so entschieden sich die Gäste beim Weinmarkt der Ahr am Pfingst-Wochenende vor allem für helle Sorten, seien es nun Rieslingweine oder Weißherbste.

Tausende von Weinfreunden auf dem Ahrweiler Markt.

Tausende von Weinfreunden auf dem Ahrweiler Markt.

Foto: Martin Gausmann

Auch Weißer Burgunder wurde gefragt. Wie Christian Poppelreuter von der Dagernova beobachtete, informierten sich die Marktbesucher vielfach über diese ihnen noch nicht bekannte Rebsorte. Allerdings: "Blanc de Noir ist der absolute Renner", stellte Poppelreuter fest. Dieser aus blauen Trauben hell gekelterte Wein hat zurzeit offenbar den Status eines Kultgetränks. Möglicherweise entschieden sich die Besucher tagsüber auch wegen des geringeren Alkoholgehalts für Weißweine. "Da kann man getrost ein Glas mehr trinken", sagte Poppelreuter.

Was bei der Dagernova und beim benachbarten Stand des erst 2007 gegründeten Weinguts Kurth auffiel: Flaschenweise Wasser ging über die Theke. Beim Weingut Kurth entschieden sich die Besucher auch gern für einen Cuvee aus Weißburgunder und Riesling, berichtete Petra Kurth. Gefragt war daneben der Portugieser Weißherbst.

Hitze hin - Hitze her: Die Mitarbeiter des Dernauer Weinguts H.J. Kreuzberg waren zufrieden mit dem Geschäft. "Wir können uns nicht beklagen", benutzte einer die rheinische Formel, die so viel bedeutet wie: "Es läuft gut." Der Freitagabend mit seinen noch gemäßigten Temperaturen sei "seit Jahren der beste Freitag gewesen". Über "Super-Stimmung und gute Musik" besonders am Samstagabend freute sich Christian Ley, Mitarbeiter des Walporzheimer Weinguts Peter Kriechel. Nach 19 Uhr sei auch viel Rotwein gefragt worden. Ohnehin kämen viele später ins Weingut und probierten da weiter.

Die zeitweise zu laute Musik machte dem Weingut Peter Lingen mit seinem Stand direkt neben der Bühne zu schaffen. Manche Besucher gingen schnell weiter, hatte ein Mitarbeiter beobachtet. Ein Stück weiter, beim Stand des Dernauer Weinguts Gebrüder Bertram, war die Musik etwas gedämpfter und wurde vor allem als abwechslungsreich und vielfältig gelobt. Mit seinem Schwerpunkt Früh- und Spätburgunder hatte das junge Dernauer Weingut Heiner & Kreuzberg keinen einfachen Stand auf dem Markt. Denn auch hier interessierten sich die Besucher hauptsächlich für helle Weine, ähnlich wie beim Weingut Adenneuer, der Weinmanufaktur Walporzheim und der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr. Sie knüpfte ihre Hoffnung, auch Rotweine präsentieren zu können, an den kühleren Sonntagabend beim Feuerwerk.

Achim Ziss von Brogsiters Weingüter hatte ähnliche Erfahrungen gemacht: "Weiß, weiß, weiß wurde gefragt und natürlich auch Sekt", berichtete er. Insgesamt bewertete er - wie viele seiner Kollegen - die Geschäfte als gut. "Es ist einen Tick zu warm und darum ruhiger als gedacht", sagte er. Trotz der großen Hitze blieb das Publikum dem Wein treu. "Ab 20 Uhr ging am Samstag die Post ab, und der Tresen war immer voll", berichtete Ziss.

Die Besucher ihrerseits genossen das Angebot. Sie suchten Schattenplätze unter der Pergola an Sankt Laurentius, wo die Kinder - das Eishörnchen in der Hand - im Bächlein platschten. Viele drängten sich unter das Dach des Weinbrunnens, wo einige ihre Füße im Wasser kühlten. Eine Gruppe aus Ahrweiler nutzte den relativ ruhigen Sonntagnachmittag bewusst.

"Am Abend ist es hier zu voll, da grillen wir lieber im Garten", sagte einer. Und Besucher aus Köln und Bonn, Stammgäste des Weinmarkts lobten "die Geselligkeit, die Weine, die gute Laune, die Musik und den schönen Platz". Sie hatten sich trotz allem schon am Nachmittag für Rotwein entschieden.

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