"Lichtgestalt" im Ornat Bad Neuenahrer Schinnebröder proklamieren Prinz Wolfgang Waldhelm

BAD NEUENAHR · Es wurde dunkel im Saal. Dann betrat eine "Lichtgestalt" die Bühne. Als solche bezeichnete der Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft (KG) Neuenahrer Schinnebröder, Heribert Krahforst, bei der Prunk- und Proklamationssitzung in der Konzerthalle die neue Tollität der KG, Prinz Wolfgang III. Waldhelm, nicht nur wegen seines glitzernden Ornats sondern auch wegen seines Berufs: Der neue Neuenahrer Prinz ist Inhaber eines Lichttherapie-Zentrums.

 Auf der Bühne: (von links) Säckelmeister Rudi Balter, Prinz Wolfgang Waldhelm und Adjutantin Elvira Surges.

Auf der Bühne: (von links) Säckelmeister Rudi Balter, Prinz Wolfgang Waldhelm und Adjutantin Elvira Surges.

Foto: Gausmann

"Mit ihm geht die Sonne auf", sagte Krahforst, bevor er ihm als äußeres Zeichen der Machtübernahme Zepter Funki überreichte. Engelbert Felk als Vertreter des Bürgermeisters übergab außerdem den Stadtschlüssel. Nicht verwunderte daher auch das Motto des neuen Prinzen: "Licht ist Leben für Geist und Seele, kommt macht alle mit, zusammen sind wir fit." Wolfgang Waldhelm stammt aus Eisenach, lebt aber seit 1992 im Ahrtal, wo er zunächst als Verkaufsleiter in einem Hotel arbeitete.

Die Bühne kennt der 60-jährige Vater zweier Kinder und dreifache Opa aus früheren Tätigkeiten als Moderator und DJ, Veranstaltungsleiter und Tontechniker. Im Jahr 2007 infizierte er sich nach eigenen Angaben mit dem karnevalistischen Virus und wurde Adjutant bei seinem Freund, Prinz Rainer I. Böhm, in Lantershofen. Dabei lernte er auch die Schinnebröder kennen, bei denen er vor fünf Jahren Mitglied wurde und später sogar den Posten als Zugleiter übernahm. Mittlerweile ist er stellvertretender Vorsitzender. Zur Seite stehen Wolfgang III. zwei erfahrene Schinnebröder: Adjutantin Elvira "Schneewittchen" Surges, die 2009/2010 Neuenahrer Prinzessin war.

Ihr damaliger Kammerdiener war Rudi Baltes, der in dieser Session als Säckelmeister fungiert. Zu Ehren der neuen Tollität tanzte als erstes das Tanzpaar der KG, Angelina Weber und Sebastian Stadtfeld. Schon bald danach zeigte sich Wolfgang III. ganz locker und sang mit "Rudi & Tünn" auf der Bühne "Mir sin, Eins und Zei, et Dreijestirn, mir han de Fastelovend jern".

Das Dreigestirn der vergangenen Session hatte da aber schon Abschied genommen: Prinz Heribert Krahforst, Bauer Franky Kynast und Jungfrau Heinz Rech. Doch bei der Prunksitzung mit Proklamation blieb keine Zeit für Traurigkeit. Sitzungspräsident Manfred Rheindorf freute sich nicht nur, die Auftritte der verschiedenen KG-Funkengruppen anzusagen, auch das übrige Programm kam an. "Su lang mer noch am leve sin" feierte die Werstener Music Company mit den Jecken im Saal, die sich auch von den Ausführungen Christian Papes über die "Rheinische Lebensfreude" anstecken ließen und seinem Stepptanz im Holzschuh à la "Lord of the dance" zujubelte. Bauchredner Fred van Halen und seinen frechen Vogel Aky hatte die KG nach der Absage von Marc Metzger im Oktober kurzfristig verpflichten können. Hoch her bis zu fortgeschrittener Stunde ging es unter anderem mit den Krageknöpp und den Funky Marys aus Köln.

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