Vereinsauflösung Aus für die Karnevalssitzung des SC 07 Bad Neuenahr

BAD NEUENAHR · Sie hatte noch keinen neuen Präsidenten, aber schon einen Termin für 2014: die Große Prunksitzung des Fördervereins Jugendsport SC 07 Bad Neuenahr unter Vorsitz von Oskar Hauger, die bis zu 800 Gäste zählte. Doch jetzt kommt das endgültige Aus.

Das Event im großen Kurhaussaal, das seit 42 Jahren immer an einem Dienstag zum festen Bestandteil im Veranstaltungskalender der Stadt gehörte, ist Geschichte. Die Sitzung war Kult, denn der "Kölner Jong" Hauger hatte immer nur die Top-Spitzenkräfte des Kölner Karnevals zu Gast.

"Meinen Rückzug habe ich vor zwei Jahren bereits angekündigt. Ich werde nächste Woche 80 Jahre alt und ich wollte nie mit Hilfe eines Rollators von der Bühne gehen müssen", so Hauger im GA-Gespräch. Doch leider habe sich trotz intensiver Suche aus den Reihen des Fördervereins, dessen Mitglieder zugleich auch den Sitzungs-Elferrat bilden, niemand bereit erklärt, in die Fußstapfen zu treten und die Verantwortung zu übernehmen. Daher ist statt Generationswechsel auch die Vereinsauflösung im Gang.

"Die Optionen auf die Künstler wie 'Höhner' hatte ich für 2014, aber am Ende muss es unterschriebene Verträge geben, die sowohl für die Bands, Tanzgarden und Büttenredner als auch für uns als Veranstalter verbindlich sind. Und das Risiko, das ich all die Jahre getragen habe, wollte keiner künftig wagen", erklärte Hauger. Für viele sei die Ausübung eines solch zeitintensiven Ehrenamtes auch nicht mit dem Beruf vereinbar.

Natürlich seien die Kölner Gruppen enttäuscht, ebenso die Bürger in der Stadt, die ihn täglich darauf ansprechen, wann denn der Vorverkauf für die Sitzung beginnt. "Die Kölner Spitzenkräfte sind immer gerne gekommen. Einer hat mal gesagt: 'Nach Neuenahr wird man nicht verpflichtet, sondern berufen.' Am Anfang hat es wehgetan, dieses Ende nach so vielen Jahrzehnten zu akzeptieren. Aber jetzt ist die Last weg und ich hab' meinen Frieden gefunden. Es tut und es geht mir gut", so der Ex-Sitzungspräsident.

Wichtig sei ihm, dass die Finanzen korrekt abgewickelt worden seien. Einen nach der Auflösung des Vereins zu erwartender Überschuss von rund 6000 Euro erhalte laut Statut die Stadt. "Sie kann dann nach einem Jahr darüber verfügen", so Hauger. "Wichtig war mir immer nur, dass die Menschen im Saal, von denen sich viele das ganze Jahr auf die Sitzung freuten, viel Spaß hatten mit Karneval auf höchstem Niveau."

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