Bachem An der Anna-Kapelle geht es voran
BACHEM · Mit einer guten Idee wartete die Bachemer Interessengemeinschaft Leonharduskirmes vor ein paar Jahren auf: ein informativer Frühschoppen zum Kirmesfest, durchgeführt nach der Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag.
Der Treff hat sich im Sängerheim in der alten Schule etabliert und war auch am Sonntag wieder gut besucht. Thema war unter anderem die laufende Renovierung der Anna-Kapelle. Pastor Peter Dörrenbächer informierte über den Verlauf, der absolut im Zeitplan ist, ausführlich. So wurde bei Freilegungen eine gut erhaltene Gedenktafel für die Opfer des Ersten Weltkrieges entdeckt.
Auch die alte Treppe zum Chorraum kam zum Vorschein und wird wieder Verwendung finden. Ebenfalls entdeckt wurde ein alter Schrein, der unter anderem Messbücher, wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert, enthielt.
Am 30. November wird es unter dem Motto "Wegen Renovierung geöffnet" ab 14 Uhr die Möglichkeit für Interessierte geben, sich den Renovierungsfortgang und die Fundstücke anzuschauen. Wird der Zeitplan weiter eingehalten, dürfte es im kommenden Februar zur Wiedereröffnung kommen.
Pastor Dörrenbächer berichtete, dass zu den ursprünglichen Planungen nun noch eine neue Heizung eingebaut wurde, von den Kosten in Höhe von rund 22.000 Euro übernahm das Bistum 60 Prozent. Insgesamt fehlen nun noch rund 16.000 Euro zur Deckung der Renovierungskosten. Im Rahmen des Frühschoppens überreichte Heinz Kelter sogleich 1000 Euro aus dem Erlös eines Benefizkonzerts des Spielmannszugs der Ahrweiler Bürgerschützen, den das Fähnrichsglied organisiert hatte.
Weitere 1000 Euro erhielt die Bachemer Bürgergesellschaft für die Seniorenbetreuung. Für die noch fehlenden Gelder zur Kapellensanierung plant Ortsvorsteher Georg Schikowski eine weitere Sammelaktion. "Das wäre doch gelacht, wenn wir Bachemer das nicht hinbekämen", so Schikowski, der das Jahr Revue passieren ließ und dabei die gute Dorfgemeinschaft lobte.
Das gute Miteinander habe sich beim Unwetter am 20. Juni besonders gezeigt. Für den Heiligabend 2014 plant der Ortsvorsteher eine Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Bombardierung Bachems 70 Jahre zuvor. Viel Lob gab es auch für die Vorverlegung des Karnevalszugs auf den Samstag vor Weiberdonnerstag.
Ebenso wie am Weinfest waren zu diesem Ereignis überaus viele Menschen nach Bachem gekommen. Der neue Termin des Karnevalszugs werde beibehalten, so Achim Assenmacher. Allerdings sei man für die neue Session noch auf Tollitätensuche, die Proklamation droht auszufallen. Theater soll künftig in Bachem auch wieder gespielt werden, zumindest scheinen sich bereits rund 15 Interessenten gefunden zu haben, die dem einstigen Theaterverein "Laetitia" wieder Leben einhauchen wollen, berichtete der Ortsvorsteher.
Relevante Dinge aus städtischer Sicht im mit 1285 Einwohnern viertgrößten Stadtteil der Kreisstadt erläuterte der Beigeordnete Rudi Frick. Er stellte die Renovierung der Toiletten in der Alten Schule für 2014 in Aussicht. Dann wird in den "Bau" auch neues Leben einziehen, der Deutsche Kinderschutzbund verlagert seine Kreis-Geschäftsstelle aus der Ahrweiler Oberhutstraße nach Bachem und wird dort auch einen Familientreff einrichten.
Frick sprach auch die neue Streuobstwiese am Ahrufer an. Die vom Bachemer Ortsbeirat gewünschten Bäume konnten nicht alle gepflanzt werden, da diese dort nicht wachsen würden. Weitere Grußworte im Rahmen des Frühschoppens überbrachten Weinkönigin Jennifer Schwab und die Schützenmajestäten Edgar Flohe und Moritz Kelter.
Ortsvorsteher Georg Schikowski bedankte sich am Ende bei den vier Mitgliedern der Interessengemeinschaft Leonharduskirmes, Andreas Graf, Reinhold Kurth, Johannes Stieber und Stefan Kurth mit einer Flasche "Bachemer Dorftröpfchen" für die Ausrichtung der Veranstaltung.
