Schicksal des misshandelten Säuglings weiter ungewiss

Sorgerechtsantrag vertagt

Bonn. Immer noch ungewiss ist das Schicksal des misshandelten Säuglings, der zurzeit mit einem gebrochenen Beinchen in der Kinderklinik Sankt Augustin liegt.

Wie berichtet, stehen die Eltern unter Verdacht, ihren Sohn schwer misshandelt zu haben. Die Stadt hat beim Familiengericht Antrag auf das endgültige Sorgerecht gestellt, die Verhandlung am Freitag verlief indes ergebnislos.

Nach Angaben von Landgerichtssprecher Thomas Stollenwerk konnte das Gutachten der Psychologin erst zum Verhandlungstermin vorgelegt werden. Den beiden Anwälten der Eltern, aber auch dem Richter müsse jetzt Gelegenheit gegeben werden, das Gutachten lesen und dazu Stellung beziehen zu können.

Zurzeit hat das städtische Jugendamt das Aufenthaltsbestimmungsrecht für das Kind. Aufgefallen waren die Misshandlungen vor wenigen Wochen, als die Mutter den Jungen im Marienhopital wegen einer Infektion untersuchen ließ.

Das Kind wies am Körper unter anderem Wunden auf, "bei denen an Brandverletzungen gedacht werden kann", hieß es. Die Rechtsmediziner schlössen nicht aus, dass die Wunden durch das Ausdrücken von Zigaretten entstanden sein könnten.

Das Jugendamt nahm den kleinen Jungen daraufhin in Obhut und erstattete Strafanzeige bei der Polizei, die ein Ermittlungsverfahren gegen die Eltern einleitete.

Die damalige Entscheidung des Familienrichters, das Kind doch wieder den Eltern unter strengen Auflagen zurückzugeben, löste im Krankenhaus und Jugendamt eine Empörungswelle aus und erwies sich schließlich als folgenschwere Fehlentscheidung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort