Weinberge Walporzheim Ärger um Abriss der Trockenmauern
WALPORZHEIM · Winzer können Termin nicht einhalten. Jetzt wird der Weg auch für Wanderer gesperrt.
Wenn es um den Abriss der dringend sanierungsbedürftigen Trockenmauern in den Walporzheimer Weinbergen geht, dann ist ein Bauzeitfenster vom 15. Juli bis zum 15. September festgeschrieben. Eigentlich, so erinnert sich Hans Boes, Vorsitzender der Kreis-FWG und langjähriger Chef des Bauern- und Winzerverbandes, war die Frist auf den 15. Oktober festgelegt. Bis dahin sollte das marode Mauerwerk verschwunden sein. Der Wiederaufbau der abgerissenen Mauern darf dann aber das ganze Jahr über durchgeführt werden.
Dies bedeutet, dass die Winzer zum 15. September rund 500 Kubikmeter Mauerwerk abgerissen haben sollten. Das war nicht zu schaffen. Die Frist wurde bis zum 1. Oktober verlängert. "Auch das ist überhaupt nicht durchführbar", ärgert sich Hans Boes.
Die Winzer könnten nicht zeitgleich zur Traubenernte Mauern abreißen. Die Weinbauern wollten daher eine Fristverlängerung auf den 15. Oktober erreichen. Das sei von der SGD Nord abgelehnt worden. Die Folge: Die Winzer können den festgesetzten Termin nicht einhalten, so dass etwa die Hälfte der zu sanierenden Mauern bis zum nächsten Sommer nicht gebaut werden darf. "Damit ist die Verkehrssicherheit des Weinlehrpfades nicht mehr gewährleistet.
Der Weg muss folgerichtig gesperrt werden", berichte der Fraktionsvorsitzende der FWG im Kreistag, Jochen Seifert. Wenn die öffentliche Sicherheit gefährdet sei, müsse es Ausnahmen von den üblichen Regelungen zum Schutz von Fauna und Flora in den Trockenmauern geben. Der Einladung zu einem Ortstermin sei die SGD Nord nicht nachgekommen. Nun will die FWG das zuständige Landesumwelt- und Landwirtschaftsministerium einschalten.
