Klinik Tönisstein 40 Jahre Kampf gegen den Alkohol

BAD NEUENAHR · 260 Suchttherapeuten, Mediziner, Vertreter von Selbsthilfegruppen und Krankenkassen gaben sich am Donnerstag im Kurhaus von Bad Neuenahr ein Stelldichein.

 Alexandra Kemna mit Hubert Buschmann.

Alexandra Kemna mit Hubert Buschmann.

Foto: Gausmann

Grund: Die 40. Fachtagung der Klinik Tönisstein, die damit gleichzeitig einen runden Geburtstag feierte. So sagte Chefarzt Hubert Buschmann: "Wir blicken mit Stolz auf 40 erfolgreiche Jahre zurück. Unsere Kurzzeittherapie ist nicht nur einzigartig, sie ist vor allem sehr erfolgreich."

Und Oliver Kreh, Leitender Psychologe, ergänzte: "Wir sind unseren Patienten verpflichtet, und deshalb arbeiten wir kontinuierlich an der fachlichen Optimierung." Vier Jahrzehnte Suchtrehabilitation stünden aber auch für 40 000 alkoholkranke Patienten und deren persönliche Schicksale.

"Wir haben seit der Gründung 1974 in Bad Tönisstein und seit 2005 am Standort Bad Neuenahr eine ganze Kleinstadt trockengelegt", sagte Kliniksprecher Andreas Goros dem General-Anzeiger. Und Verwaltungsdirektor Klaus Terharn unterstrich die Wichtigkeit der "Nachsorge in Selbsthilfegruppen". Da baue die Klinik auf Kreuzbund, Anonyme Alkoholiker, Blaukreuzler oder Guttempler.

Diese reisen teilweise sogar aus Luxemburg an, um ihre Leidensgenossen über Angebote für das "Leben nach der Klinik" zu informieren. "Denn dann ist die Käseglocke weg", berichtete ein Betroffener, der vor 30 Jahren in Tönisstein war, dem Plenum.

Die Klinik verlieh aber auch den von ihr zum zwölften Mal ausgeschriebenen Tönissteiner Medienpreis. Dieser ging diesmal an Alexandra Kemna von "Bild der Frau". "Die realistische Darstellung der Entstehung einer Abhängigkeit bei Frauen, die in der Doppelbelastung von Familie und Beruf stehen, hat die Jury überzeugt", sagte Buschmann.

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